Fall Alfie Evans

Geräte abgeschaltet: Todkranker Bub gestorben

Ausland
28.04.2018 09:17

Das sterbenskranke britische Kleinkind Alfie Evans, dessen Schicksal international Mitgefühl geweckt hatte, ist tot. Der 23 Monate alte Bub sei gestorben, teilten seine Eltern am Samstag in Liverpool mit. Das Beatmungsgerät des Kleinkinds war am Montag abgeschaltet worden. Die Eltern hatten in einem monatelangen Rechtsstreit vergeblich eine Weiterbehandlung ihres unter einer schweren degenerativen Erkrankung leidenden Sohnes gefordert.

Die Ärzte im Kinderspital Alder Hey in Liverpool hatten weitere lebenserhaltende Maßnahmen für sinnlos gehalten, weil ihnen zufolge die Krankheit das Gehirn des Kindes fast vollständig zerstört hatte. Die Mediziner wollten Alfie weiteres Leiden ersparen und ihn deshalb so bald wie möglich sterben lassen. Die Eltern dagegen wollten, dass der Bub so lange wie möglich lebt und in Italien weiter behandelt wird.

Gerichte gaben Ärzten recht
Doch die britischen Gerichte gaben den Ärzten in allen Instanzen Recht. Sie lehnen eine Ausreise Alfies ab. Am Montag wurden die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt, doch Alfie lebte weiter. Zur Verblüffung der Ärzte atmete der Bub von selbst, wie sein Vater sagte. Die Eltern zogen erneut vor Gericht, am Dienstag wurde der Antrag abgelehnt, auch eine Berufung am Mittwoch scheiterte.

Der Fall von Alfie Evans erinnert an den von Charlie Gard. Der Bub, der einen extrem seltenen Gendefekt hatte, starb im vergangenen Sommer nach monatelangem juristischem Tauziehen in einem Hospiz. Er wurde nur elf Monate alt. Dem Wunsch der Eltern, ihn für eine experimentelle Behandlung in die USA auszufliegen, hatten britische Gerichte bis zuletzt nicht entsprochen.

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