Suchaktion

Nächtlicher Lawineneinsatz am Glockner

Nachrichten
23.04.2018 06:00

Es hätte eine schöne Sonnenaufgangstour auf den Großglockner werden sollen, doch zwei Kärntner Alpinisten brachen diese Sonntagfrüh ab, weil sie unterhalb des Ködnitzkees (Osttirol) einen Lawinenkegel entdeckt und das Signal eines Lawinen-Piepsers empfangen hatten. Eine Suchaktion wurde gestartet.

„Wir waren schon eineinhalb Stunden unterwegs, als wir die Lawine entdeckten. Dort lag ein Steigeisen, das aus den Schneemassen ragte“, erzählt Jürgen Groß: „Es sah aus, als wäre es von einem Schuh gerissen worden.“ Der Wolfsberger, der selbst Bergretter ist, und sein Partner reagierten: „Wir stellten unsere Lawinen-Piepser auf Empfang und erhielten ein Signal.“ Es war zwei Uhr früh, als Groß den Notruf absetzte: „Gar nicht leicht, wenn man weiß, was man damit auslöst.“

Kalser Bergretter mit Lawinenhunden und Alpinpolizisten eilten zum Einsatzort in 2500 Meter Seehöhe, da ein Wiener Bergsteiger als vermisst galt. Unerklärbar für Groß und die Einsatzkräfte war, dass sie ein Signal empfingen, das kurz darauf wieder weg war. Auch die Lawinenhunde fanden nichts. Die Suche wurde abgebrochen. In der Zwischenzeit war auch der Wiener wieder aufgetaucht. Er hatte sein Handy im Auto vergessen. Sein Frau hatte sich Sorgen gemacht, da sie ihn nicht erreichen konnte. Unklar ist weiterhin, wem das Steigeisen gehört.

Groß: „In solchen Situationen muss man die eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. Der Berg läuft uns nicht davon. Wir haben den Gipfel zwar nicht erreicht, aber die Gewissheit, das Richtige getan zu haben.“

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