Eva Wutti

„Eiserne Lady“ will beim Marathon überraschen

Sport-Mix
20.04.2018 11:57

Eine „eiserne Lady“ aus Kärnten will aus rot-weiß-roter Sicht den Vienna City Marathon krönen! Die 29 Jahre alte Eva Wutti, von Hause aus Triathletin und dort schon vierfache Ironman-Siegerin, bestreitet diesen Sonntag in Wien ihren ersten Lauf über die klassische Distanz von 42,195 km und traut sich eine kleine Sensation zu! „Mein Ziel ist es, auf Anhieb das Limit für die Europameisterschaften in Berlin zu laufen!“ Das steht bei 2:37 Stunden...

Ihr Weg zum Vienna City Marathon war ungewöhnlich. „Nachdem ich im August vor zwei Jahren meine Tochter zur Welt gebracht hatte, wollte ich so schnell wie möglich wieder in den Sport zurück.“ Aber sie hatte beim Radfahren einige Probleme, sodass der Triathlon wegfiel und sie sich aufs Laufen konzentrierte. Dann kam der Wunsch, in Wien zu starten. Wutti, die als 16-Jährige schon eine gute Mittelstrecklerin war, bewies im Laufschritt langen Atem.

Wie beim Ironman, wo sie 2015 bei der WM auf Hawaii 16. gewesen war. Da steht ja nach 3,8 km Schwimmen und 180 km Radfahren zum Abschluss ein Marathonlauf auf dem Programm. Und im Rahmen eines Ironmans hat sie über die 42,195 km eine großartige Bestzeit von 2:53 Stunden. Da scheinen im reinen Marathonlauf wie am Sonntag in Wien selbst die 2:37 Stunden nicht ausgeschlossen zu sein.

„Aber selbst, wenn ich mich für Berlin qualifiziere, weiß ich noch nicht, ob ich dort starte.“ Sie pendelt noch zwischen dem Marathon und dem Triathlon. Ende Mai startet sie schon in Barcelona und in St. Pölten im Triathlon. Pendeln passt übrigens zu ihr. Sie ist eine Weltenbummlerin, lebte zuletzt in Barcelona und in Jordanien. Zudem bereiste sie quasi zum Aufwärmen für den VCM Thailand zwei Wochen lang.

Neben Eva Wutti steht Katharina Zipser, im Vorjahr als Elfte beste Österreicherin, aus heimischer Sicht im Mittelpunkt. Die an der Uni in Innsbruck arbeitende Linguistin erinnert sich an Wien 2017, als sie mit einem Lächeln ins Ziel gelaufen war: „Auf das Lächeln wurde ich noch wochenlang angesprochen!“ Auch heuer will sie mit „Freude laufen und am Ende ein schönes Lauferlebnis haben!“

Mark Milde (Berlin), der die Athleten verpflichtet, schwärmt vom Elite-Feld bei den Frauen: „Es ist ein hervorragendes Feld, das an den Streckenrekord heranlaufen kann.“ Dieser steht bei 2:23:47 Stunden. Nancy Kiprop (Kenia), mit 2:24:20 Vorjahressiegerin von Wien: „Mein Ziel ist es, diese Bestzeit zu verbessern, ich bin dazu bereit - wenn Gott auf meiner Seite ist!“

Allein ein Wien-Sieg, ganz abgesehen von der Zeit, wäre für sie sehr wichtig - wegen der Prämie von 15.000 Euro, ein Geld, das sie sofort (wie im Vorjahr) in ein Schulprojekt stecken würde. Denn sie engagiert sich in ihrem Heimatland für soziale Angelegenheiten. Nahe Iten, im Rift Valley gelegen, wo sie auch trainiert, hat sie im Vorjahr eine Schule gegründet: „Dafür kann ich jeden Euro brauchen!“

Wie Kiprop hat auch Nolene Conrad (Südafrika) zuletzt in Iten trainiert. Sie hat aber einen höchst ungewöhnlichen Zugang zum Laufen gehabt. Als Kind hatte sie ein großes Asthmaproblem, mit 13 Jahren hatte sie nachts einen schweren Anfall und wäre fast gestorben. „Der Krankenwagen kam gerade noch rechtzeitig!“

Der Arzt hatte ihr dann gesagt: „Wenn du älter als 21 Jahre werden willst, musst du Sport machen.“ Sie folgte und kam über den Cross-Lauf zur Leichtathletik.“ Jetzt ist sie schon begeistert von Wien: „Von Schloss Schönbrunn bin ich schon ganz begeistert. Es ist so schön, dass ich beim Laufen im Park angehalten habe, um zu schauen!“

Die schnellste Zeit im Feld aber hat die 22-jährige Helen Tola (Äthiopien), die im Vorjahr in Berlin als Vierte 2:22:51 gelaufen war, damit ist sie die heißeste Anwärterin auf einen neuen Streckenrekord. Ihre Landsfrau Fatuma Sado komplettiert das Superfeld bei den Frauen, sie hat schon weltweit sechs große Marathon gewonnen, ob in China (wie heuer im Jänner in Xiamen) oder in den USA. „Ich komme gut mit den verschiedensten Bedingungen zurecht!“ Wohl auch bei dem erwarteten Hitzelauf in Wien am Sonntag.

Olaf Brockmann

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(Bild: KMM)



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