Maggie im Einsatz

„Krone“ wollte „Fußball-Bären“ bereits 2013 retten

Tierecke
19.04.2018 09:54

Jener Bär, dessen unfreiwilliger Auftritt bei einem russischen Fußballspiel für Entsetzen bei Tierfreunden weltweit gesorgt hatte - wir haben berichtet - ist kein Unbekannter. Bereits 2013 hatte „Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner versucht, das Tier aus den Fängen seines Halters zu befreien. Damals war der Mann mitsamt Bär und Schäferhund in eine Polizeikontrolle geraten - trotz des schlechten gesundheitlichen Zustands erlaubte der Amtstierarzt die Weiterfahrt in die Ukraine.

2013 wurde Maggie Entenfellner zu einem ungewöhnlichen Einsatz gerufen: Bei einer Polizeikontrolle auf der Außenringautobahn A21 im Bezirk Baden wurden in einem schadhaften Kühllaster ein ausgewachsener Bär und ein Schäferhund entdeckt. Der spanische Besitzer, der Papiere für den Bären vorweisen konnte, gab an, das Tier bereits als Junges gekauft zu haben. Zum großen Entsetzen vieler Augenzeugen ließ der Halter das damals 18-jährige Männchen namens „Tima“ ohne jegliche Sicherungsmaßnahmen vor den amüsierten Polizeibeamten Kunststücke aufführen - das Tier spielt Trompete, tanzt mit seinem „Herrchen“ und spielt mit einem Hula-Hoop-Reifen. 

Die entsetzte „Krone“-Tierexpertin setzte alles daran, die Weiterfahrt des Trios aufzuhalten. „Ich habe das Telefon glühen lassen und konnte schließlich erreichen, dass ein namhafter Bärenexperte hinzugezogen wird, da der Amtstierarzt den Gesundheitszustand des Bären meiner Meinung nach gar nicht ausreichend beurteilen konnte“, so Entenfellner. „Mein Versuch, das arme Tier freizukaufen, ist leider gescheitert. Immerhin durfte ich ihm Brot und Obst bringen, was der Bär dankbar verschlungen hat.“ Der Experte aus Schönbrunn stellte schließlich fest, dass bei dem Bären dringend Blut- und Zahnuntersuchungen gemacht werden müssten. Aus juristischen Gründen müsse das allerdings in der Ukraine geschehen - der Mann durfte mit seinen Tieren weiterfahren. „Für mich wie ein Schlag ins Gesicht“, so Maggie Entenfellner.

Auch die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ war damals vor Ort.  Dr. Amir Khalil: „Es ist natürlich unfassbar traurig zu sehen, dass der Bär nach wie vor, nach all den Jahren, noch immer seine Kunststücke machen muss. Auch im Fall des russischen Fußballspiels musste der Bär völlig unnatürliche Bewegungsabläufe ausführen. Der Trubel und der Lärm einer solchen Veranstaltung bedeuten immensen Stress für das hochsensible Wildtier. Wir verurteilen jegliche Ausbeutung von Wildtieren für Unterhaltungszwecke rigoros. In den letzten Jahren haben wir es geschafft, viele Bären aus solchen grausamen Haltungsbedingungen zu retten und in unseren zahlreichen Bärenschutzzentren unterzubringen. Wir hoffen, dass die Politiker und Behörden, in Ländern wo diese Tierquälerei nach wie vor geduldet wird, rasch umdenken. Bis dahin kämpfen wir weiterhin für den Schutz von Bären."

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