Dass der Darm mehr kann als nur Nahrung verdauen, wird nun nach und nach aufgedeckt. Die guten Bakterien halten laut neuesten Erkenntnissen sogar mit der Produktion von Powernahrung die Gehirnzellen fit, erzeugen Vitamine, lindern Entzündungen und vertreiben schlechte Stimmung!
„Die Verbindung zwischen Hirn und Darmbewohnern ist vielschichtiger als bisher angenommen“, berichtet Hormonspezialist Univ.-Prof. DDr. Johannes Huber im Vorfeld des „Symposium für den Endokrinen Kreis“, vom 20. bis 22. April in Wien. „Die Darmflora kann zum Beispiel aus Gemüse und Obst kleine Verbindungen, so genannte kurzkettige Fettsäuren herstellen, die nicht nur den Darmzellen zusätzlich als Nahrung dienen, sondern in Nervenzellen die Leistungsfähigkeit erhöhen.“ Etwa die Buttersäure, die im Alter auftretende Blockaden der Genaktivität im Gehirn mildert und damit die Arbeitsfähigkeit der Denkzentrale verbessert. Ein Grund mehr, bei frischem Obst und Gemüse ordentlich zuzugreifen.
„Die kleinen Helfer im Darm stellen Vitamin K her (für die Blutgerinnung sowie das Hirn wichtig) und verwandeln den Baustein Tryptophan in das ‘Glückshormon‘ Serotonin“, so Prof. Huber. Damit keine Krankheitserreger ins Gehirn eindringen, halten Entzündungszellen Wache, die jedoch auch ohne Feinde aktiv werden und die Denkzentrale schädigen können. Dann schickt der Darm Botenstoffe zur Schadensbegrenzung.
Eva Rohrer, Kronen Zeitung
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