Prozess in Innsbruck

Heimbewohner bestohlen: Angeklagte (29) reumütig

Tirol
18.04.2018 06:50

Die Taten mögen skrupellos erscheinen - doch hinter dem mehrfachen Diebstahl an betagten Heimbewohnern stand keine Berufsgaunerin, sondern eine gebrochene junge Frau. Die Pflegerin (29) verantwortete sich am Dienstag am Landesgericht schluchzend mit ihrer prekären finanziellen Situation. Es gab eine milde Strafe.

„Ich habe meine Rechnung einfach nicht mehr zahlen können“, sagte die Angeklagte mit leiser Stimme zur Frage nach dem Motiv. In fünf Fällen hatte sie Heimbewohnern insgesamt 1600 Euro gestohlen, zudem eine goldene Kette. Die Umtriebe der zweifachen Mutter flogen jedoch auf - „seitdem bin ich dreimal zusammengeklappt und in psychiatrischer Behandlung“, erzählte die junge Frau. Den Schaden hat sie mit geliehenem Geld großteils gutgemacht. Weil die Opfer teilweise schon verstorben sind, entschädigte sie deren Angehörige.

Erschwerend, dass es wehrlose Opfer waren
„Dass es sich um wehrlose alte Menschen handelt, ist erschwerend“, betonte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Der Verteidiger argumentierte, dass die Angeklagte aufgrund der psychischen Probleme, die nach ihrer Überführung auftraten, ohnehin schon gestraft sei. „Es tut mir wahnsinnig leid“, sagt die 29-Jährige am Ende des Prozesses mit tränenerstickter Stimme.

Umstände mildernd
Der Richter beließ es aufgrund der Umstände bei einem milden Urteil: Von den verhängten 720 Euro Geldstrafe muss die noch immer von Geldsorgen geplagte Frau nur 180 Euro zahlen. Den Job hat sie längst verloren, doch mit dieser Strafhöhe wird der Leumund nicht belastet, was die Arbeitssuche erleichtern dürfte. Die junge Frau und ihr Verteidiger nahmen das Urteil binnen Sekunden mit einigem Aufatmen an.

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