Fliegerbomben-Alarm

Kriegsrelikte im Villenviertel am Arenberg

Salzburg
03.11.2009 16:21
Fliegerbomben-Alarm im Nobel-Quartier am Arenberg: An der Salzburger Blumensteinstraße beim Schloss Arenberg sollen sich auf Privatgrund drei gefährliche Kriegsrelikte im Boden befinden. Erste Sondierungen einer Linzer Bergefirma fanden vergangene Woche statt. In unmittelbarer Nähe befindet sich mit dem „Haus Arenberg“ ein kleines Hotel, das bei einer Entschärfung ebenso wie das ganze Nobel-Viertel evakuiert werden müsste.

Im Bombenkataster der Stadt Salzburg ist der Verdachtspunkt bereits 1997 von der Bergefirma Koch nach einer Luftbildauswertung eingezeichnet worden: „Blumensteinstraße Nummer 10“, gelb markiert - nicht sondiert. Der einzige Bombentreffer südlich des Kapuzinerberges.

Bild: Bürgermeister Heinz Schaden mit den Bombenverdachts-Punkten der Stadt Salzburg.

93 bekannte Bomben-Verdachtspunkte in der Stadt Salzburg Wegen der hohen Sondierungskosten dafür (9 Millionen Euro) hat die Stadt die Republik verklagt: Denn bisher muss nämlich dafür der private Grundbesitzer aufkommen. Ein Schicksal, das auch den neuen Besitzern der Privatvilla an der Blumensteinstraße droht. Ein Regensburger Pensionist und seine Enkelin, die das Haus geerbt haben, wollten auf Nummer Sicher gehen. Sie ließen vorsorglich den Grund dieser Tage von der Linzer Bergefirma Semmler sondieren.

500 Kilo schwere Fliegerbombe am Grundstück
Und die schlug Alarm: Demnach soll sich am Grund eine große, 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe sowie zwei weitere, kleinere Sprengkörper befinden. Überraschungen nicht ausgeschlossen: Schließlich entpuppte sich schon einmal, im Juli 2009, am Bahnhof eine vermeintliche Fliegerbombe als harmloses Stahl-Fundament.

Sollte es sich in der Blumensteinstraße aber tatsächlich um gefährliche Kriegsrelikte mit Langzeitzündern handeln, dann wird es am Arenberg bei der Bergung großräumige Evakuierungen geben.

Nach einem Urteil in zweiter Instanz gegen die Stadt Salzburg ist das Thema Sondierungs-Kosten derzeit beim Verfassungsgerichtshof anhängig. Bürgermeister Heinz Schaden: "Denn der Bund übernimmt die Kosten erst ab dem Moment, wo der Sprengkörper sichtbar ist. Und das kann es wohl nicht sein."

von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung






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