Vier Jahre später:

Nach der dayli-Pleite: 86 Prozent haben neuen Job

Oberösterreich
14.04.2018 05:00

Es war eine der einschneidendsten Firmenpleiten für Oberösterreichs Beschäftigte: 2013 musste dayli (Schlecker) schließen, 3400 Frauen aus ganz Österreich verloren ihren Job. Eine Dissertation ging nun vier Jahre später gemeinsam mit der AK OÖ der Frage nach, was aus diesen Arbeitnehmerinnen geworden ist.

Fast die Hälfte der dayli-Mitarbeiterinnen war älter als 50. Für sie war es eine besonders schwierige Situation, als sie ihre Arbeit vor vier Jahren verloren. Das zeigt die Dissertation von Stephanie Neubauer, die mit Unterstützung der AK 571 Opfer der Pleite befragte.

Fast alle fanden wieder Arbeit
Zwar haben mittlerweile 86 Prozent aller Frauen wieder einen Job (5 Prozent sind in Pension), jedoch gaben 88 Prozent an, sie wären zumindest ein Mal wegen ihres Alters abgelehnt worden: „Das ist ein Alarmsignal“, warnt AK-Präsident Johann Kalliauer, der sich noch lebhaft an die Krise von 2013 erinnert: „Es gab viel Verzweiflung, Frauen erzählten mir mit Tränen in den Augen von ihrer Not. Ich würde mit wünschen, dass Unternehmen auch Älteren eine Chance geben würden.“

Krisenmanagement der Arbeiterkammer
Da sich der dayli-Hauptsitz in Pucking befand, wickelte damals die AK OÖ die Insolvenz für alle dayli-Mitarbeiter Österreichs ab, 83 Prozent sagten bei der Befragung, sie hätten sich von der AK eher oder sehr gut unterstützt gefühlt.

Situation verbessert
Die gute Nachricht: Für fast die Hälfte der Studienteilnehmerinnen hat sich die Arbeitssituation im Vergleich zu dayli verbessert, nur für neun Prozent ist sie schlechter geworden. Rund 65 Prozent sind im Handel geblieben. Studienautorin Neubauer zeigte sich von den Frauen beeindruckt: „Sie wollten kein Mitleid und haben sich zurückgekämpft.“

Jasmin Gaderer/Kronen Zeitung

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