Hilferuf mittels Duft

Pflanze lockt Spinne als Insektenvernichter

Wissenschaft
11.04.2018 13:39

Ein kleines Gewächs mit gelben Blüten macht sich seine betörende Wirkung auf Spinnen zunutze, wenn es Hilfe bei der Abwehr gefräßiger Insekten braucht. Wenn das Glatt-Brillenschötchen aus der Familie der Kreuzblütengewächse von Fraßinsekten befallen ist, alarmiert es mit seinem Duft Krabbenspinnen, wie Schweizer Forscher herausgefunden haben.

Die Pflanzen produzierten in solchen Gefahrenlagen mehr Duftstoffe. Das ziehe die Krabbenspinnen an, die sich als Jäger dann über die Insekten hermachten, berichten Anina Knauer und Florian Schiestl vom Institut für Systematische und Evolutionäre Botanik an der Universität Zürich im Fachmagazin „Nature Communications“.

Die Forscher untersuchen die Interaktion zwischen Organismen wie Pflanzen und Tieren. Eigentlich dachten sie, die Krabbenspinnen schadeten dem Glatt-Brillenschötchen, weil sie auch nützlichen Bestäubungsinsekten wie Bienen auflauern und diese töten. Tatsächlich kämen weniger Bienen, wenn Krabbenspinnen auf den Blüten des Glatt-Brillenschötchen sitzen, erläuterten die Wissenschaftler. Aber trotzdem nützen die Spinnen den Pflanzen, weil sie die schädlichen Insekten vertilgten.

Für den Schutz von Ökosystemen sei es wichtig, solche Interaktionen zu kennen, sagte Autor Florian Schiestl. Wenn ein Teilnehmer eines solchen Ökosystems verschwinde, könne das unvorhersehbare Folgen haben.

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