Landtagswahlen:

Die Salzburger gehen immer seltener wählen

Salzburg
10.04.2018 08:00

Stark abgenommen hat die Wahlbeteiligung seit 1945. Lag diese in der Nachkriegszeit noch über 90 Prozent, sank sie im Laufe der Jahrzehnte stetig. Der negative Höhepunkt wurde nach dem Finanzskandal bei den Wahlen 2013 erreicht. Vor fünf Jahren gaben nur noch 71 Prozent der Bevölkerung ihre Stimme ab.

„Die Wahlbeteiligung hängt von vielen Faktoren ab. Das beginnt beim Wetter am Wahltag und reicht bis zur Wichtigkeit verschiedener Themen in der Bevölkerung“, sagt Landesstatistiker Gernot Filipp. Über die genauen Gründe kann man meist nur spekulieren. Spekulation ist das Stichwort, welches am häufigsten mit der niedrigsten Wahlbeteiligung seit dem zweiten Weltkrieg in Verbindung steht.

* Der Finanzskandal stand im Mittelpunkt der Wahl 2013. Am Ende waren nur 71 Prozent zu den Urnen geschritten. 56 % der damaligen Nichtwähler waren von den politischen Parteien enttäuscht. Der Rest wollte seinen Protest ausdrücken.
* Besonders Frauen und jüngere Wähler hatten in diesem Jahr wenig Lust ihre Stimmen an eine bestimmte Partei zu vergeben.
* Der Höchstwert aller Landeswahlen in der zweiten Republik wurde 1949 erreicht. Im gesamten Bundesland strömten 93 Prozent in die Wahllokale. Im Lungau waren es sogar 94,1 % der Bevölkerung, die sich die Stimmenabgabe nicht entgehen ließen. 93,9 % erzielte der Flachgau. Auf 93,6 Prozent kamen der Tennengau und der Pongau. Das Schlusslicht war der Pinzgau - 91,7 Prozent.
* Mit kleinen Ausreißern nahm die Wahlbeteiligung Stück für Stück ab, bis sie 1999 bei nur noch 74,1 Prozent ankam.

* 2004, als Gabi Burgstaller (SPÖ) auf den Thron kam, stieg die Beteiligung noch einmal auf über 77 Prozent. Sie erreichte 45,4 %.
* Den Negativ-Rekord aller Bezirke hält die Stadt Salzburg aus dem Jahr 2009. Gerade einmal 60,1 Prozent gingen wählen.
* Das bisher engste Ergebnis stammt aus 1969: Bei 84,3 % Wahlbeteiligung trennten ÖVP und SPÖ nur 0,3 Prozent der Stimmen.
* Neun der bisher 15 Landtagswahlen fanden im März statt, eine im April, zwei im Mai und Oktober und eine im November.
* Bei der vergangenen Abstimmung waren Untertauern und St. Magarethen die Spitzenreiter im Auszählen: Beide schafften es in weniger als 45 Minuten nach Schließung der Wahllokale das Endergebnis zu liefern.
*Sieben Gemeinden benötigten mehr als drei Stunden, um ihr Ergebnis bei der Landeswahlbehörde abzugeben.

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