6 Vorreiter-Gemeinden

Wasserdampf statt Glyphosat

Steiermark
09.04.2018 22:40

Nur 48 steirische Gemeinden kommen freiwillig ohne Glyphosat aus. Umso erfreulicher das Engagement von sechs Kommunen aus dem Sulmtal: Geschlossen verzichten die Weststeirer auf das umstrittene Pflanzengift und gehen stattdessen mit Wasserdampf umweltschonend gegen Unkraut vor.

„Früher waren die Windschutzscheiben nach einer langen Autofahrt voll mit ,Insektenspuren’. Heute gibt’s das nicht mehr“, schüttelt Karl Michelitsch besorgt den Kopf. „Und an den immer weniger werdenden Singvögeln merkt auch der Laie, dass der Insektenschwund keine erfundene Sache ist“, ergänzt der Pölfing Brunner Bürgermeister, im Zweitberuf Biobauer.

Um zumindest einen kleinen Beitrag zur Trendwende zu leisten, ziehen jetzt er und fünf weitere Bürgermeister-Kollegen aus der Region an einem Strang: „Wir haben auf Versuchsflächen Glyphosat-Alternativen getestet und letztendlich mit einem 130 Grad heißen Wasserdampf gute Ergebnisse erzielt“, berichtet Michelitsch. Daher werden aus 48 Glyphosat-freien Gemeinden in der Steiermark bald 54: Neben Pölfing-Brunn sind noch Schwanberg, St. Martin, St. Peter, Wies und Eibiswald im Boot.

Unterstützung kam auch von anderer Seite - Michelitsch: „Unser Landmaschinen-Händler hat uns großartig unterstützt. Er hat sich über die neueste Technik informiert und dann selber ein passendes Gerät zusammengebastelt. Dieses haben wir zu sechst angekauft, so war die Investition leistbar“.

Um das Sulmtal wieder richtig zum Summen zu bringen, haben sich die sechs Gemeinden (in Kooperation mit dem Naturschutzbund) noch etwas einfallen lassen: 3200 Wildblumentöpfe werden im Frühjahr kostenlos an Gartenbesitzer verteilt, zudem gibt es Vorträge zum Thema.

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