Unregelmäßige Arbeitszeiten, gesundheitliche Belastungen, schlechte Bezahlung und die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf - die neueste Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer Oberösterreich bringt alarmierende Zahlen für die Gastronomie: Fast die Hälfte der Kellner will weg!
„Die Probleme in der Gastronomie sind hausgemacht. Statt über einen Mangel an qualifiziertem Personal zu jammern, sollen die Wirte und Hoteliers lieber vor der eigenen Türe kehren, ihre Beschäftigten ordentlich behandeln und die Lehrausbildung wieder forcieren“, fordert AK-OÖ-Präsident Johann Kalliauer.
Zahl der Lehrlinge sinkt kontinuierlich
Rund 216.000 Menschen arbeiteten 2016 in Österreich im Beherbergungs- und Gastronomiesektor, ein Viertel von ihnen geringfügig und mehr als 40 Prozent in Teilzeit. Die Zahl der Lehrlinge in der Sparte sinkt kontinuierlich: von 16.232 im Jahr 1980 auf 8905 im Jahr 2017. Die neueste Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigte folgenden Probleme auf:
AK: Probleme der Wirte „zumeist hausgemacht“
„Wenn Wirte oder Hoteliers über Personalmangel und fehlende Fachkräfte klagen, sollten sie sich besser an der eigenen Nase nehmen. Denn ihre Probleme sind zumeist hausgemacht. Belastende Arbeitsbedingungen, überlange Arbeitszeiten und schlechte Entlohnung stellen kaum Anreize dar, im Gastgewerbe zu bleiben oder eine Beschäftigung im Gastronomiebereich aufzunehmen“, sagt Kalliauer.
Der Österreichische Arbeitsklima-Index misst und beschreibt seit 21 Jahren vierteljährlich die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen aus Sicht der Arbeitnehmer. Alle Infos zum Index, der von SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhoben wird, finden Sie unter ooe.arbeiterkammer.at/arbeitsklima.
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