In Tirols 1. Hofschank

Einkehren und den Alltag kurz auskehren

Tirol
08.04.2018 10:30

In Itzlranggen steht der Gutleben Hofschank. Zu Gast beim Bauern bekommt man nicht nur beste Lebensmittel, sondern auch ein sehr wertvolles Gut: Zeit. Die „Krone“ war vor Ort.

Eine kurvenreiche Straße führt auf den Hügel, auf dessen Plateau eine kleine Siedlung steht. Der Name des Ortes ruft bei vielen Staunen hervor: „Itzlranggen“. Ja, den Ort gibt es tatsächlich. Viel Idylle, ein schöner Ausblick und eine Familie, die dafür sorgt, dass Menschen immer wieder fragen: „Bitte was für Ranggen?“

Serviert wird, was selbst produziert wird
Maria und Karl Gutleben betreiben dort samt ihren fünf Töchtern einen Hofschank. Serviert wird, was auch selbst produziert wird. Gearbeitet wird „wenn der Tag um 6 Uhr anfängt bis es dunkel wird - häufig darüber hinaus.“ Das Resultat ist Apfelsaft, der auch wirklich nach Äpfeln schmeckt. Brot mit Geschmack, ganz ohne Verstärker und Fleisch zum Genießen - völlig ohne schlechtem Gewissen.

Der Erste seiner Art
Aber zum Anfang: Am „Blasig“-Erbhof in Itzlranggen lief die Direktvermarktung gut. Kunden kamen aus umliegenden Orten, um sich direkt beim Bauern mit frischen Lebensmitteln einzudecken. Irgendwann kam die Idee, die Produkte nicht nur zu verkaufen, sondern auch zu servieren. Einige Jahre bedurfte das an Vorbereitung, denn der Gutleben Hofschank sollte der erste seiner Art in Tirol werden. Das Konzept musste erst erarbeitet, ein Haus gebaut werden. Im Jahr 2002 war schließlich die Eröffnung. Serviert werden dürfen bäuerliche Produkte, warm gekocht wird nicht.

Brettljausen, Saft und Schnaps
Deshalb gibt es Brettljausen, Wurstplatten, Brot und allerlei Kuchen. „Nur den Käse kaufen wir von einem Freund zu“, erklärt Karl Gutleben. Das Feedback war von Anfang an gut, das liegt aber nicht nur an den Produkten, sondern an der Familie selbst. Denn trotz des regen Betriebes nehmen sich die Wirte Zeit für etwas, dass in der Hektik des Alltags oft auf der Strecke bleibt: „An guatn Ratscher“.

Zeit zusammen zu sein
„Viele unserer Gäste erzählen, sie gehen schon lange nicht mehr ins Gasthaus. Dort wird man zwar super bewirtet - wirklich Zeit hat heute aber niemand mehr“, erzählt Karl Gutleben. Wirft man einen Blick auf die Terrasse, kann man sich das gut vorstellen: In der Sonne sitzen, jausnen und über Gott und die Welt reden, während der Blick über die Berge rundum schweift. Gesprächsstoff gibt es genug: „Viele freuen sich über den Kontakt zum Bauern, fragen nach, wie dieses oder jenes entsteht und was es braucht, damit alles wächst.“

Man tut, was man kann
Dass die Gutlebens ihren Gästen nicht nur Lebensmittel, sondern auch ein bisschen Zeit servieren können, liegt vor allem an der guten Organisation von Maria Gutleben. Denn die ist Mama, Wirtin, Konditorin, Bäuerin und Managerin. Oder, wie sie es sagt: „Ach, man tut, was man kann.“ Die fünf Töchter helfen mit - von der Betreuung der Webseite, über das Servieren der Speisen bis zum Ausmisten im Stall. Ab Herbst sollen „die Jungen das Zepter übernehmen“, erklärt Maria - so hat sie auch Zeit für den einen oder anderen „Ratscher“ mehr. 

Was, wo, wann:

  • Itzlranggen liegt westlich vom Mittelgebirge auf 820 Metern Seehöhe
  • Der Gutleben Hofschank wird von April bis Juni und von September bis November bewirtet. Die restliche Zeit wird produziert.
  • Die Öffnungszeiten sind Freitag von 16.00 bis 22.00 Uhr und Sonn- und Feiertags von 13.00 bis 18.00 Uhr.
  • Die Produkte werden je nach Saison angeboten.
  • Die Preise bewegen sich von 1,50 € für einen kleinen Apfelsaft bis 8 € für eine gemischte Platte.
  • Weitere Informationen unter: www.gutlebenhofschank.at, oder auf Facebook:
Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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