Defizit zu groß

Land sperrt auch das Pflegeheim in Salzburg-Mülln zu

Salzburg
29.10.2009 18:42
Die Babystation in Mittersill ist nicht das einzige Opfer des Sparpakets (den Bericht dazu findest du in der Infobox): Auch fürs Landespflegeheim mit 40 Betten in Salzburg-Mülln ist die Schließung so schnell wie möglich geplant. Das bestätigte Landesrätin Erika Scharer der "Krone". Offiziell heißt es, das Heim sei nicht wirtschaftlich zu führen.

Hintergrund für die Sperre ist die Finanznot im Land – immerhin bringt das Pflegeheim mit 40 Betten jedes Jahr 600.000 Euro Defizit. Und vor allem gilt das Heim als brandgefährlich im wahren Sinn des Wortes.

Denn nach Begehungen durch die Feuerpolizei steht fest, "dass ein Brand im Gebäude ebenso schreckliche Folgen haben könnte wie in Vorarlberg", heißt es im Land. Nur zur Erinnerung: Beim Feuer im Seniorenheim von Egg kamen im Februar 2008 11 Pensionisten ums Leben.

Schließung bereits fix eingeplant
"Wir müssten für die Sanierung des Heims Millionen ausgeben, trotzdem gäbe es dann nur noch 21 Pflegeplätze", erklärt Landesrätin Scharer. "Da ist es niemals wirtschaftlich zu führen", rechnet sie. "Nur zum Vergleich: Von den Gemeinden verlangen wir, dass ein Heim mindestens 60 Pflegebetten hat, ansonsten gibt es keine Förderungen – da kann sich das Land kein kleineres Heim leisten." Die Schließung ist im Sparpaket bereist fix eingeplant.

Für die Bewohner soll es neue Plätze geben, sobald in der Doppler-Klinik das neue Heim fertiggestellt ist (Spatenstich ist 2010). Fürs jetzige Heim sucht das Land eine neue Nutzung – Umbauten lehnen Anrainer und Altstadt-Kommission ab. Auch ein Verkauf dürfte scheitern: "Wir haben niemand gefunden, der eine alte, denkmalgeschützte Kirche haben will", stöhnen Beamte.

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung
Symbolbild

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