Das Bologna-Modell sollte einen Durchbruch im europäischen Bildungssystem darstellen. Im gesamten EU-Raum versuchten die Regierungen, die Studienangebote der Universitäten zu vereinheitlichen. Diplomstudiengänge wurden in Module gestopft und anstatt Magister-Absolventen schütteln sich nunmehr Bachelor- und Master-Degrees bei Sponsionen die Hände.
Die Idee hinter der Vereinheitlichung war, die Studien europaweit vergleichbar zu machen. Und somit die Chancen der Studenten am europäischen Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Aufmarsch gegen Bologna-Modell
Doch die Umsetzung dieses Plans wurde von allen Studenten schwer kritisiert: Qualitätsverlust, Überforderung und eine zu strikte Verschulung seien die Folge dieses neuen Systems. "Wir fordern eine Erneuerung dieser Bildungs-Baustelle", polterte Studenten-Sprecher und Geschichte-Student Martin Steidl (29).
Um die Identitätslosigkeit in dem Bologna-Modell zu symbolisieren, marschierten am Donnerstag etwa 40 "vermummte" und mit Nummern versehene Demonstranten in Reih und Glied – ähnlich einer Zweierreihe in der Schule – durch Innsbruck. Vor dem Landestheater, dem Goldenen Dachl und der Hauptuni platzierten sie ein Transparent "Free Uni". Die Passanten nahmen die Aktion zum Teil begeistert wahr.
Ausweichmöglichkeiten gefunden
Derweilen fand das Rektorat Platz-Ersatz für den besetzten SoWi-Hörsaal: Ab kommenden Dienstag finden in den Stadtsälen Lehrveranstaltungen statt.
Unterdessen wurde ein IMAS-Report (500 Teilnehmer) zu der Bildungsdebatte veröffentlicht: 90 Prozent der Tiroler sprechen sich für Zugangsbeschränkungen an den Unis aus.
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
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