'Karriere-Ende' mit 40

Ältere Beschäftigte im Tourismus rar – viele steigen um

Tirol
28.10.2009 15:08
Für die Wintersaison suchen Tirols Tourismusbetriebe derzeit intensiv nach Mitarbeitern. Junge und flexible Köche und Kellner sind gefragt. Ältere Semester tun sich hingegen mit Saisonjobs und "familienfeindlichen" Arbeitszeiten schwer. Ein Studie des Zukunftszentrum zeigt auf, warum dem Tourismus erfahrene Kräfte davonlaufen. AK-Chef Erwin Zangerl fordert ein Umdenken.

Der Tourismus ist einer der wichtigsten Arbeitgeber im Land. 43.000 Frauen und Männer arbeiten in den heimischen Hotels und Gaststätten. Doch laut  der gestern präsentierten Studie des Zukunftszentrums gehört nur ein Drittel von ihnen zur Altersgruppe 40-Plus. Im Vergleich zu anderen Branchen ist der Anteil extrem niedrig. "Drei von zehn Tourismusmitarbeitern verlassen innerhalb von fünf Jahren die Branche", nennt Studien-Autor Armin Erger eine Erkenntnis. Der Tourismus sei eine Umstiegs- und Ausstiegsbranche.

Unregelmäßige Arbeitszeiten und körperliche Belastung
Doch warum laufen der für Tirol so wichtigen und krisenfesten Branche die  erfahrenen Mitarbeiter davon? Erger: "Die von uns Befragten nannten unregelmäßige Arbeitszeiten, ständige Saisonjobs und die körperliche Belastung als Hauptfaktoren für einen Aus- oder Umstieg." Die saisonale Beschäftigung wirkt sich auch stark auf das Jahreseinkommen und die Pension aus. Erger: "40-Jährige im Hotel- und Gastgewerbe verdienen rund 40 Prozent weniger als Gleichaltrige in anderen Branchen."

"Wo es zufriedenes Personal gibt, fühlt sich der Gast wohl"
Für AK-Präsident Erwin Zangerl ist die Studie ein Alarmsignal: "Der Tourismus ist eine zukunftsträchtige Branche. Davon müssen aber auch die Arbeitnehmer profitieren. Es kann nicht sein, dass Hoteliers Betten zu Dumping-Preisen hergeben und den entgangenen Gewinn bei Mitarbeitern wieder hereinholen wollen." Zangerl plädiert dafür, die Sterne-Vergabe auch vom Umgang mit Angestellten abhängig zu machen. "Wo es zufriedenes Personal gibt, fühlt sich der Gast wohl."

von Claudia Thurner, Tiroler Krone


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