Ewiger Lärm-Streit

„Die Weisse“ muss doch nicht früher zusperren

Salzburg
04.04.2018 08:29

Fortsetzung im unendlichen Streit zwischen Anrainern und dem Traditions-Wirtshaus „Die Weisse“ mit ihrer Bar „Sudwerk“: Das Verwaltungsgericht schickte nun alles wieder zurück an den Start. Die Sperrstunde muss nicht vorverlegt werden.

Ganze 17 Jahre dauert der Streit schon an, erzählen Eigentümer Felix Gmachl und Wirt Gust Absmann. Vordergründig geht es um den Lärm auf der Straße, direkt beim Haupteingang der 117 Jahre alten Weissbierbrauerei im Andräviertel. Anrainer hegen gesundheitliche Bedenken und gehen, auch gerichtlich, dagegen vor. Das kostete der „Weissen“ rein an Verfahrenskosten etwa 100.000 Euro. Gmachl sieht andere Gründe: „Durch private Fehden wird ein alteingesessener Traditions-Betrieb gefährdet.“

Gericht hob Sperrstunden-Bescheid auf

Im November 2017 traf die Allgemeine Berufungskommission der Stadt Salzburg eine richtungsweisende Entscheidung. Laut dieser hätte der Wirt die Sperrstunde von 4 Uhr früh auf Mitternacht vorverlegen müssen. Absmann legte aber Beschwerde gegen den Bescheid ein - und bekam recht. Denn das Landesverwaltungsgericht schickte die Angelegenheit wieder zur Stadt-Behörde zurück. Begründung: Die Lärmmessungen sind „mangels Aktualität nicht verwertbar“. Das Mess-Instrument war zudem nicht geeicht und das Gericht konnte nicht feststellen, ob die fünf bis sechs Jahren alten Messungen überhaupt fehlerfrei sind. Außerdem konnte die Stadt „nicht ausreichend“ ermitteln, ob der Ursprung des Lärms vom „nicht strafbaren“ Verhalten der Gäste kommt. Nun müsste wieder ein Sachverständiger den Nachbarn einen Besuch abstatten, um Lärm zu messen. Gleichzeitig soll er das Verhalten der Gäste dokumentieren. Anschließend prüft ein Amtsarzt die Ergebnisse, und beurteilt ob diese gesundheitsschädlich sind. Laut WHO soll bei Nacht der Lärm-Pegel nicht mehr als 45 Dezibel überschreiten - also ungefähr Gesprächs-Lautstärke.

„Die Weisse“ hofft auf ein Ende des Streites

Absmann spricht von einem „vernichtenden Urteil“ gegen die Stadtbehörde: „Ich erwarte nun ein Machtwort von der Politik.“ Gmachl und Absmann erwägen sonst weitere rechtliche Schritte: „Es geht um unsere Existenz“.

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