Drogenbande gefasst

Brüder versorgten Graz und Wien mit Gras und Heroin

Steiermark
28.10.2009 12:08
Zwei Brüder haben über Jahre einen schwungvollen Drogenhandel in Wien und Graz aufgezogen. Während der 32-Jährige mit dem Spitznamen "Okey" die Bundeshauptstadt vor allem mit Heroin versorgte, kümmerte sich sein 24-jähriger Bruder um den Gras-Verkauf in der Murmetropole. Diesem lukrativen Geschäft hat die Exekutive in Wien und der Steiermark nun ein Ende bereitet.

Bereits seit 2007 ermittelte die Exekutive rund um die Drogenszene im Volksgarten. Mitte Juni dieses Jahres wurde bei einer "Routinekontrolle" auf der Südautobahn bei Arnwiesen ein Taxi auf dem Weg nach Wien aufgehalten. Festgenommen wurde ein 20-Jähriger, der 14,6 Kilo Heroin bei sich hatte. Bei den weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass das Suchtgift für einen gewissen "Okey" bestimmt war.

Polizei erfuhr von Lieferung
Dieser galt, laut Georg Rabensteiner vom Landeskriminalamt Wien, als "großer Organisator" und war für die Exekutive kein Unbekannter. Durch die Zusammenarbeit zwischen Wien und Graz erfuhr man von einer weiteren Lieferung. Am 10. Juli wurde ein Mann aus Ghana nach der Grenze in Suben abgefangen. Im Kofferraum seines 740er BMW waren zwei Reisetaschen mit 35 Kilo Cannabis und Marihuana sowie 6,2 Kilo Heroin.

Zwei weitere Drogentransporte schlüpften danach durch das Netz der Exekutive - bis die Steirer von einer weiteren Lieferung erfuhren. In einer Großaktion wurden, wie Rabensteiner schilderte, am 25. September im oberösterreichischen Antiesen der Bruder "Okeys", mit dem Spitznamen "Ago", sowie drei Männer aus Ghana und ein Pole erwischt. Obwohl die Dealer professionell mit Begleit- und Kurierfahrzeug unterwegs waren, klickten die Handschellen und 15 Kilo Gras aus den Niederlanden sowie 32.000 Euro Bargeld wurden beschlagnahmt. In Graz wiederum wurden zwei Großverteiler aus dem Verkehr gezogen.

Kopf der Bande in Versteck aufgestöbert
Den Schlusspunkt der langwierigen Ermittlungen setzte am 1. Oktober die Gruppe "Hottowy": Sie verhafteten in Wien-Landstraße "Okey", der sich unter falschem Namen versteckt und ziemlich sicher gefühlt hatte.

Mittlerweile hat sich laut Rabensteiner herausgestellt, dass "Okey" die Lieferungen organisiert hatte. Diese gingen nach Graz, wo der Großteil des Cannabis und Marihuanas von seinem Bruder verkauft wurde, während fast das ganze Heroin per Kurier nach Wien gebracht wurde. Sichergestellt wurden insgesamt 20,8 Kilo Heroin sowie 76 Kilo Gras mit einem Straßenverkaufswert von rund drei Millionen Euro. Die Kuriere stammen alle, bis auf einen Polen aus Ghana, während die Haupttäter nigerianische Asylwerber sind. Diese lebten übrigens nicht in Saus und Braus, sondern dürften den Großteil des "verdienten" Geldes in ihre Heimat geschickt haben.

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