Ostern im Vatikan

Papst Franziskus betete für „Frieden und Harmonie“

Ausland
01.04.2018 12:48

Vor Zehntausenden Gläubigen und Touristen hat am Sonntag Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom den Segen „Urbi et Orbi“ („Der Stadt und dem Erdkreis“) erteilt. Auf dem Platz hatte sich schon seit dem frühen Morgen bei strahlendem Wetter eine riesige Menschenmenge versammelt.

„Unser Glauben entsteht an Ostermorgen: Jesus lebt! Diese Erfahrung ist der Kern der christlichen Botschaft“, hatte der Papst zuvor getwittert. Wie schon in den 32 Jahren davor war der Petersplatz für das Osterfest mit Blumen aus den Niederlanden prächtig und überwiegend in Gelbtönen geschmückt.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen im Vatikan
Aus Angst vor Anschlägen wurden strengste Sicherheitsvorkehrungen ergriffen. Anti-Terror-Einheiten und Spezialkräfte der Polizei überwachten das Gelände rund um den Vatikan. Das Areal um den Petersplatz wurde weiträumig abgesperrt und mit Metalldetektoren ausgestattet. Pilger konnten vom Petersplatz aus auf Bildschirmen die Zeremonie mit dem Papst verfolgen.

Höhepunkt war zu Mittag der Segen „Urbi et Orbi“, der in zahlreichen Ländern live übertragen wurde. Die Zeremonie auf dem Petersplatz ist mit einem Sündenablass für alle Menschen verbunden, die den Segen in gläubiger Haltung direkt in Rom, aber auch im Radio oder Fernsehen verfolgen. Auch deshalb ist der Segen sehr populär. In der Nacht hatte Franziskus im Dom die Osterwache gefeiert. Dabei wurde in der Vorhalle der Kirche das Osterlicht entzündet und in den Petersdom getragen.

„Schier endloser Krieg“ in Syrien
Beim Segen benannte das Kirchenoberhaupt die vielen Krisenherde rund um den Globus. Frieden erbat der Papst zunächst vor allem für Syrien, dessen Bevölkerung „von einem schier endlosen Krieg“ erschöpft sei. Der Papst bat, dass das humanitäre Völkerrecht respektiert und der Zugang zu der benötigten Hilfe erleichtert werde.

Franziskus bat auch um Versöhnung für das Heilige Land, in dem die Zivilbevölkerung dieser Tage von offenen Konflikten nicht verschont geblieben sei, sowie für den Jemen und den gesamten Nahen Osten. Von den afrikanischen Krisenherden nannte der Papst den Südsudan und die Demokratische Republik Kongo. Es dürfe nicht an Solidarität mit den vielen Menschen fehlen, die ihr Land verlassen müssen und denen ihre Lebensgrundlage entzogen wurde, so der Pontifex.

„Harmonie und Frieden“ für Korea
Der Papst betete auch für die Koreanische Halbinsel, damit die laufenden Gespräche „Harmonie und Frieden in der Region“ fördern. Er hoffe, dass das koreanische Volk „vertrauensvolle Beziehungen innerhalb der internationalen Gemeinschaft“ aufbauen könne. Für die Ukraine bat der Papst, dass die Bemühungen um Eintracht verstärkt und für die von der Bevölkerung benötigten humanitären Initiativen bessere Bedingungen geschaffen würden. Für Venezuela plädierte der Papst für einen Ausweg aus der politischen und humanitären Krise im Land.

Franziskus forderte Bemühungen für jene Kinder, die aufgrund von Kriegen und Hungersnot „ohne Hoffnung, ohne Bildung und ohne Gesundheitsversorgung aufwachsen“, sowie für ältere Menschen, die von einer egoistischen, nur auf „Produktivität“ bedachten Kultur an den Rand gedrängt werden.

Taufe eines Migranten in der Osternacht
In der vorangegangenen Osternacht hatte der Papst acht Erwachsene getauft, unter ihnen auch einen nigerianischen Migranten, der 2017 einen Raubüberfall vereitelt hatte und anschließend eine Aufenthaltsgenehmigung in Italien bekam. Für Franziskus war es nach seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche 2013 seine sechste Osternacht.

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