Revolution blieb aus

Lichtfeld-Fotografie: Start-up Lytro sperrt zu

Elektronik
29.03.2018 09:06

Mit Bildern, in denen man nachträglich den Fokus verändern kann, hat das US-Kamera-Start-up Lytro einst die Fotografie revolutionieren wollen - jetzt macht es dicht. Die Firma aus dem Silicon Valley nannte bei der Ankündigung am späten Dienstag keine konkreten Gründe. Aber das mangelnde Interesse an ihren Fotokameras für Verbraucher und Profis hatte sie bereits vor einigen Jahren gezwungen, das ursprüngliche Geschäftsmodell aufzugeben und auf teure 3D-Aufnahmesysteme zu setzen.

Während bei der klassischen Fotografie von einer Linse gebündeltes Licht eingefangen wird, versuchen Lichtfeld-Kameras wie die von Lytro, möglichst viele Strahlen direkt aufzunehmen. Lytro entwickelte dafür ein Netz aus Mikro-Linsen. Ihre Daten wurden mit Software zusammengerechnet zu Bildern, bei denen man den Fokus nachträglich verändern konnte. Die erste Lytro-Kamera von 2012 (Bild oben) fing elf Millionen Lichtstrahlen ein, was eine relativ geringe Auflösung der fertigen Bilder bedeutete. Zwei Jahre später folgte ein verbessertes - aber auch deutlich teureres - Profi-Modell (Bild unten).

Doch 2015 machte Lytro einen Schnitt, gab die beiden Kameras auf und fokussierte sich auf ein System, das für Filmstudios oder Spieleentwickler ganze Umgebungen in 3D einfangen sollte. Dieses futuristisch aussehende Kamerasystem in Form eines Balls wurde für mehrere hunderttausend Dollar verkauft - konnte die Firma aber auch nicht retten.

Ein Teil der Lytro-Mitarbeiter gehe nun zu Google, berichtete das Technologieblog „The Verge“. Von einer Übernahme des Start-ups durch den Internetkonzern für 40 Millionen Dollar (rund 32 Millionen Euro), über die vor kurzem das Blog „TechCrunch“ berichtet hatte, ist aber nicht mehr die Rede.

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