Heute in vier Wochen werden in Innsbruck Gemeinderat und Bürgermeister neu gewählt. Für etliche der derzeitigen Mandatare heißt es Adieu sagen: Rund die Hälfte verlässt die politische Bühne. Wer nach der Wahl am 22. April kommt, ist noch nicht fix, wer geht, schon.
Weitaus den größten Schwung hat das Postenkarussell bei den Innsbrucker Sozialdemokraten: Hier sind fünf von sechs weg, nur einer bleibt: Stadtparteichef Helmut Buchacher. Er ist überhaupt in einer sehr komfortablen Situation: Sind die Zugewinne für die SPÖ groß genug, wird er hinter Spitzenkandidatin Irene Heisz in den Stadtsenat einziehen. Schneidet die SPÖ schlecht ab, könnte Heisz die Leidtragende sein, er wieder auf Platz 1 vorrücken und auf diesem Weg in den Stadtsenat einziehen.
Bei der Stadt-ÖVP, 2012 mit 9 Mandaten stärkste Fraktion, gehen drei Mandatare fix von Bord: Barbara Traweger-Ravanelli, Lorenz Jahn und Christian Kogler. Letzterer hat bei Für-Innsbruck angedockt, allerdings an unwählbarer Stelle, ebenso wie Elfriede Moser, die sich bereits früher von der VP losgesagt hatte. Sie scheint auf Platz 35 bei „Für Innsbruck“ auf.
Bei der Listenerstellung der ÖVP-Stadtpartei gab es intern einigen Zores. Dies zeigt sich sogar auf den Wahlplakaten: Daria Sprenger, immerhin Platz sechs auf der Liste, fehlt auf dem Gruppenbild! Da hat es wohl gröbere Abstimmungsprobleme beim Fototermin gegeben
Bei der FPÖ sind drei von sechs Gemeinderäten weg: Deborah Gregoire, Johann Überbacher und Christian Haager. Der hatte bis zuletzt Aussicht auf ein Bundesrats-Ticket, das er aber nur hätte lösen können, wenn die (dann abgesagte) Neuauszählung-Wahl anders ausgegangen wäre und die FPÖ das sechste Landtagsmandat erobert hätte.
Bei den Grünen (sieben Sitze, nach Abspaltung von Mesut Onay noch sechs) ist ebenfalls einiges in Bewegung. Mindestens drei derzeitige Mandatare werden dem kommenden Gemeinderat nicht mehr angehören, darunter die amtierende Vize-Bürgermeisterin Sonja Pitscheider.
Die regierende Bürgermeister-Fraktion weist, wie gestern berichtet, die größte Konstanz auf: Sie geht mit einem gegenüber 2012 fast unveränderten Team ins Rennen. Lediglich zwei Abgänge waren zu ersetzen. Interessant dabei: Die Neulinge Brigitte Berchtold und Theresa Ringler sind vor Bauernvertreter Franz Abenthum gereiht, der seit 2006 Mitglied des Gemeinderates ist. Mit 8 Mandaten waren die „Gelben“ bei der letzten Wahl 2012 zweitstärkste Fraktion.
Konstanz war jahrzehntelang ein Markenzeichen des Seniorenbundes, der mit der ÖVP gekoppelt und mit einem Mandat vertreten war: Helmut Kritzinger ist seit 1983 (!) im Gemeinderat vertreten, diesmal lässt er jedoch dem ehemaligen Chef des Innsbrucker Flughafens, Reinhold Falch, den Vortritt. Wenn Landtagspräsident Herwig van Staa tatsächlich einen Vorzugsstimmen-Wahlkampf führt, könnte er an Falch vorbei- und in den Gemeinderat einziehen.
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