Hilfe beim Abnehmen

Gebietskrankenkasse: „Prüfen alles individuell!“

Tirol
24.03.2018 23:28

Vanessa Brunner hat 50 Kilogramm abgenommen, nun soll ihr in einer OP die Fettschürze entfernt werden. Der Eingriff ist medizinisch notwendig, da sich unter der überschüssigen Haut Ekzeme bilden. Die „Krone“ hat bei der Tiroler Gebietskrankenkasse nachgefragt, welche Unterstützungen es gibt.

„Adipositas zieht einen Rattenschwanz an Folgen nach sich“, sagt Gudrun Seiwald, leitende Ärztin der TGKK. Übergewicht zu reduzieren sei eine Entscheidung für das Leben, der Prozess aber unterschiedlich. „Jeder Antrag, der bei uns eingeht, wird individuell geprüft“, erklärt die Ärztin. „Ein rein kosmetischer Eingriff wird nicht finanziert.“

Vanessa Brunner hat die Voraussetzungen erfüllt: Sie hat das Gewicht ein Jahr lang gehalten, kann dies in Form von Fotos und ärztlichen Dokumentationen nachweisen und leidet durch die Fettschürze an Gesundheitsstörungen. „Das Gewicht muss gehalten werden, weil sonst das Risiko eines Jo-Jo-Effekts besteht“, erklärt Seiwald. „Das wird nach einer OP aufgrund der Narben problematisch.“

Magenbypass & Co.
Gelingt das Abnehmen alleine nicht, kann dabei geholfen werden, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt werden: „Bei einem BMI (Body-Mass-Index) über 40, zwei nachgewiesenen Diätversuchen mit Diätologen und einer psychologischen Untersuchung kann zum Beispiel auch ein Magenbypass eingesetzt werden“, erklärt Seiwald. „Wir haben Leitfaden und Rahmen, in dem wir uns bewegen, aber es gibt auch Grenzfälle.“

Vanessa Brunner, die ihr Gewicht selbst reduziert hat, erzählte auch vom Risiko am anderen Ende der Skala zu landen: „Abnehmen kann auch Suchtpotenzial haben, man muss sich selbst schätzen und das gängige Schönheitsideal stark hinterfragen“, schilderte die 22-Jährige ihre Erfahrungen.

Hilfe bei Magersucht
„Was Magersucht betrifft, gibt es in Österreich noch zu wenig Angebote“, so Seiwald. Man müsse auf den süddeutschen Raum ausweichen, daran wird aber gearbeitet: Bis 2020 soll das Angebot erweitert werden. Unterstützung gebe es aber, schilderte Seiwald: „Bei Kindern und Jugendlichen werden die Therapien voll finanziert.“ Im besten Fall sollten medizinische Probleme verhindert werden.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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