„Krone“-Interview

Niki Lauda: „Wir sind maximal zwei Zehntel vorne“

Motorsport
20.03.2018 14:50

Trotz Laudamotion-Start drückt Niki in Australien seinen Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas in der Mercedes-Box die Daumen. Im „Krone“-Interview fand die Legende wieder einmal klare Worte.

„Krone“:Niki, Vettel war bei den Tests Schnellster, auf Hypersoft-Reifen. Hamilton hatte den Medium aufgezogen, lag 1,7 Sekunden zurück. Laut Pirelli ein Zeitunterschied von 2,5 Sekunden. Ist Mercedes wirklich so weit vorne?
Niki Lauda: In unserem Programm war der Hypersoft nicht vorgesehen. Unser Hauptaugenmerk lag auf der Standfestigkeit, weil nur noch drei Motoren erlaubt sind. Unsere Vorbereitung war besser als in den letzten Jahren. Ich weiß, dass ich beruhigt nach Australien fahren kann.

Wie würdest du das Kräfteverhältnis bewerten?
Ich sehe uns mit Red Bull und Ferrari auf ähnlichem Niveau. Wir werden erst nach drei Rennen eine aussagekräftige Antwort haben. Erst wenn auf unterschiedlichen Kursen bei verschiedenen Wetterbedingungen gefahren worden ist.

Niki, einmal noch: Die Buchmacher sehen Mercedes klar in der Favoritenrolle, ihr liegt bei 1,5:1, Red Bull bei 4:1 und Ferrari bei 5:1.
Ich bin kein Buchmacher, keine Ahnung, wie man zu diesen Quoten kommt. Ich sehe Mercedes maximal zwei Zehntel voraus, dahinter Red Bull, und dann kommt Ferrari.

Das Vorjahrsauto hat euch einige Male zur Verzweiflung gebracht. Zickt die „Diva“ noch immer?
Nein, der W09 ist leichter fahrbar, auch Bottas kann mit ihm gut umgehen. Aber was mir aufgefallen ist, sind die unglaublichen Kurvengeschwindigkeiten. Das ist positiv beängstigend. Und natürlich super für die Fans an der Strecke. Genauso wie der höhere Geräuschpegel.

Und negativ?
Der Halo! Jetzt sieht man den Helm der Fahrer fast nicht mehr. Der Fan weiß nicht, wer im Auto sitzt. Da muss eine Verbesserung her.

Der neue Rechteinhaber Liberty Media geht in seine zweite Saison. Bislang ist noch nicht viel passiert, oder?
In Europa war man Startzeit 14 Uhr gewohnt. Jetzt, mit einer Stunde Verspätung, stehen die Leute nach dem Essen vielleicht auf und gehen ins Schwimmbad. Okay, man wird die Rechnung bekommen. Wenn es eine höhere Zuschauerquote gibt, haben sie alles richtig gemacht. Grid Girls durch Grid Kids zu ersetzen ist eine amerikanische Überreaktion auf #MeToo. Die waren immer Teil der Formel 1. Kinder zu holen ist nicht innovativ, die gibt’s schon beim Fußball.

Zum Abschluss: Ist Lewis Hamilton dein WM-Favorit?
Na klar. Er hat ja auch die Nummer 1 auf dem Auto!

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(Bild: KMM)



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