2.100 ¿ für "Rettung"

Italiener soll für unnötigen Flug ins Krankenhaus zahlen

Österreich
20.10.2009 09:01
Sehr teuer hat für einen Italiener im Sommer ein Badetag am Hechtsee geendet. Er wurde von einem Insekt gestochen und trotz heftigen Widerspruchs mit dem Hubschrauber ins wenige Kilometer entfernte Krankenhaus Kufstein geflogen. Jetzt soll er 2.046,10 Euro dafür blechen. "Ich hab' das Geld nicht und werde sicher nichts bezahlen", ist er stinksauer.

Mit seiner Kufsteiner Lebensgefährtin genoss der Mann den 15. August in der Badeanlage am Hechtsee bei Kufstein. Bis ihn ein Insekt stach, was er allerdings erst später merkte, als ihn die Haut zu jucken begann. "Daraufhin ging ich in die Sanitätsstation, um mir eine Salbe geben zu lassen", schildert der Trentiner.

Die Sanitäter riefen einen im Bad anwesenden Arzt, der nach der Erstversorgung sicherheitshalber die Rettung verständigte, die auch nach wenigen Minuten mit einem Wagen eintraf. Groß war kurz darauf die Aufregung, als der Schieder-Hubschrauber eintraf und zwei Helfer im Bad ablud.

"Einer davon, ich nehme an es war der Notarzt, verfügte daraufhin die Verladung des Patienten in den Hubschrauber, wogegen ich sofort heftigen Protest einlegte", schildert die Lebensgefährtin des Italieners. "Giancarlo war voll ansprechbar und hatte außer einem leichten Juckreiz und leicht geschwollenen Augenlidern keinerlei Beschwerden. Und ich wusste aus einem Erlebnis meiner Schwester, dass der Helikopter sehr teuer ist. Noch dazu stand der Rettungswagen da und die Entfernung ins Krankenhaus von Kufstein beträgt nur wenige Kilometer."

"Wir bestimmen, wie transportiert wird!"
Doch die Hubschrauber-Helfer blieben hart: Sie allein würden über die Transportart entscheiden. So wurde der Patient ins Krankenhaus geflogen, aus dem er etwa eine Stunde später wieder entlassen wurde.

Inzwischen erhielt der Mann die Rechnung und auch bereits eine Mahnung für seine "Rettung": 2.046,10 Euro von der Firma Schieder für den Hubschrauber, 155 Euro von der Rettung für den Einsatzwagen.

Und jetzt ist er bitterböse: "Die Rechnung der Rettung kann ich noch verstehen, obwohl ich die internationale Karte meines italienischen Versicherers vorgewiesen habe. Den Hubschrauber aber bezahle ich auf keinen Fall! Erstens weil ich das Geld nicht habe und zweitens weil wir uns vehement gegen diesen Flug ausgesprochen haben."

von Werner Kriess, Tiroler Krone

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