Zukunftshoffnung

Twerdy: „U-Bahn-Star“ mit Liebe zum Folk-Pop

Musik
19.03.2018 07:00

Die Stimme verzaubert: Wenn Twerdy als Straßenmusikantin ihre Lieder vorträgt, bilden sich Menschentrauben. Mehrere Jahre tingelte die Wienerin durch Europa, zuletzt begeisterte sie als „U-Bahn-Star“ ihr Publikum in der Bundeshauptstadt. Angetan vom Talent der Sängerin zeigte sich auch Grammy-Gewinner Matt Lawrence (u.a. Mumford & Sons, Adele), der mit Twerdy in London Songs produzierte.

(Bild: kmm)

In England wäre Twerdy vermutlich längst ein heißer Tipp. In Österreich hat Folk-Pop zwar nicht den gleichen Stellenwert wie auf der Insel und der Weg zum Durchbruch ist schwierig, die Reaktionen auf die Musik von Twerdy sind aber vielversprechend. Das Projekt „U-Bahn-Star“ sei „eine tolle Sache“, sagte die Musikerin, die mit vollem Namen Veronika Twerdy heißt, im Interview mit der APA. „Denn Straßenmusik ist hier sonst schwierig. Oft kommt die Polizei, bevor man überhaupt fertig aufgebaut hat“, erzählte sie.

Musik im Blut
Musik liegt Twerdy offenbar im Blut: „Als Kind habe ich unter dem Schreibtisch mit einem Kassettenrekorder meine Stimme aufgenommen und Songs von Cat Stevens nachgesungen“, berichtete sie. In der Schule bekam Twerdy schließlich Gesangsunterricht. Tag und Nacht habe sie in der Familienwohnung „im kleinen Computerzimmer mit den dünnen Wänden“ geübt und ihre vier Geschwister genervt, lachte sie. Trotzdem wollte sie zunächst einen Beruf erlernen. Nach vier Jahren Studium der Osteopathie kam die Erkenntnis: „Nur noch Musik!“

Twerdy ging nach London, feilte an ihren Songschreiberkünsten, lernte Musiker kennen, fing mit Straßenmusik an. „Teilweise war das eine harte Zeit, weil ich zunächst ohne Verstärker gespielt habe“, erinnerte sich Twerdy. „Die Kälte im Winter hat mir auch zugesetzt. Aber auf der Straße bekommst du das ehrlichste Feedback, es bleiben nur die stehen, denen es gefällt.“ Bis zur Geburt ihrer Tochter zog Twerdy in einem VW Bus durch Europa und sang in den Straßen großer Städte. „Ich liebe diesen Moment, wenn ich den ersten Ton singe und die Leute stehenbleiben.“

Hitverdächtig
Dass Twerdy nicht nur eine ausdrucksstarke Stimme, sondern eben auch Talent für das Liederschreiben hat, beweist das Interesse von Matt Lawrence. Der angesehene Produzent ist eigentlich über Jahre ausgebucht, dennoch nahm er sich Zeit. „Minalia“ heißt das Ergebnis dieser Kooperation. Die CD mit fünf Liedern gibt es zunächst nur bei Auftritten von Twerdy und demnächst als Download. Hitverdächtig jedenfalls ist das für April als Single geplante Lied „Passing Through“. Am 26. März präsentiert die Künstlerin den Tonträger live im Cafe 7stern in Wien-Neubau.

Die Songs sind ruhig, aber nicht schwerfällig, lichtdurchflutet arrangiert und mit akustischen Farbtupfern angereichert. Über die Studiozeit sagte die Sängerin: „Ich hatte damals die Trennung vom Vater meiner Tochter noch nicht überwunden und war mit der gesamten Situation überfordert. Aber je mehr du zu kämpfen hast, je mehr du erlebst, desto besser kannst du Lieder schreiben.“ Weitere Infos gibt es unter www.twerdy-music.com.

APA/Wolfgang Hauptmann

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