Seltene Krankheit

Oberösterreichs teuerster Patient: 384.873 Euro/Jahr

Oberösterreich
15.10.2009 18:21
900.000 Oberösterreicher erhalten derzeit Post von der Gebietskrankenkasse und erfahren, wie viel sie im Vorjahr gekostet haben. 1,63 Milliarden Euro waren es in Summe, für den teuersten Patienten wurden allein 384.873 Euro ausgegeben - damit der Mann trotz seiner schweren Krankheit ein normales Leben führen kann.

Die Gaucher-Krankheit betrifft weniger als 10.000 Personen weltweit und wird mit „Cerecyme“ behandelt. „Selten und damit teuer. Aber für den Patienten lebenswichtig, da das Medikament ein Enzym ersetzt, das der Körper nicht bildet“, erklärt Anna Labek, bei der OÖGKK für Behandlungsökonomie zuständig. Und: „Der Patient braucht wegen der Abrechnung sicher kein schlechtes Gewissen haben.“

Das Kosten-Ranking weist auf Platz 100 einen Patienten mit 52.115 Euro und auf Platz 1.000 einen Patienten mit 27.126 Euro aus. „1,7 Prozent der Versicherten, das sind etwa 19.000 Oberösterreicher, brauchen ein Viertel der gesamten Leistungen“, erklärt GKK-Obmann Felix Hinterwirth.

Nie beim Arzt - schlecht für Kasse und Patient
Dass jeder zehnte Versicherte keinen Brief erhält, weil er im Vorjahr nicht beim Doktor war, freut die Versicherer nur bedingt. „Damit war er nie beim Zahnarzt oder einer Vorsorgeuntersuchung. Das ist langfristig schlecht für den Patienten und damit auch für die Kasse, weil etwa Diagnosen zu spät getroffen werden“, sagt Hinterwirth.

Immer wieder kommen auch Beschwerdeanrufe, weil Oberösterreicher sauer sind, dass sie so viel einzahlen und so wenig „konsumieren“. „Das ist eben das Solidarsystem. Man darf aber nicht vergessen, dass in der Regel im letzten Lebensjahr 70 Prozent aller Kassenleistungen gebraucht werden“, so der GKK-Obmann.

von Markus Schütz ("Oberösterreich Krone")

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