Verbotene Live-Wetten?

Wiener Grüne zeigen Novomatic-Tochter Admiral an

Österreich
10.03.2018 13:24

Der Klubchef der Wiener Grünen, David Ellensohn, leitet rechtliche Schritte gegen eine Tochterfirma des neuen Arbeitgebers der ehemaligen Parteichefin Eva Glawischnig ein. Die Novomatic-Tochter Admiral Sportwetten GmbH soll verbotene Live-Wetten angeboten haben, der Politiker brachte dies zur Anzeige. Beigelegt sind mehr als 20 Wettschein-Kopien. Der Anwalt von Admiral, Walter Schwartz, bezeichnet den Vorwurf, Admiral würde in Wien rechtswidrige Live-Wetten anbieten, als „schlichtweg falsch“.

Laut dem Wiener Wettengesetz sind Live-Sportwetten verboten. Ausnahmen sind Wetten auf Teilergebnisse oder das Endergebnis. Exemplarisch angeführt sind „Satz im Tennis“, „Halbzeit im Fußball“, „Drittel im Eishockey“ und „dergleichen“. Der Grün-Politiker Ellensohn, der als scharfer Kritiker von Novomatic gilt, hatte laut einem Vorausbericht des Nachrichtenmagazins „profil“ Mitarbeiter in verschiedene Admiral-Lokale der Stadt geschickt, die aus ihrer Sicht verdächtige Wetten platzierten. „Wetten auf einzelne Tennis-Games sind verboten“, verweist Ellensohn auf entsprechende Wettscheine.

Admiral-Anwalt Schwartz sieht Games im Tennis laut „profil“ sehr wohl als Teilergebnisse an, die von der Aufzählung der zulässigen Wetten mitumfasst seien. Beim Fußball beanstandet Ellensohn Wetten auf den Gewinner der „verbleibenden Spielzeit“. „Bei dieser Wettform handelt es sich um die sogenannte Restzeitwette“, sagt der Anwalt, die zulässig sei, weil der Ausgang vom Endergebnis abhängig ist. Der Chef der MA 36, Dietmar Klose, hingegen kommentierte die Anzeige so: „Nach Durchsicht der Wettscheine besteht der dringende Verdacht, dass es sich um illegale Live-Wetten handelt. Verwaltungsstrafverfahren sind eingeleitet.“

Neuer Job von Ex-Grünen-Chefin sorgte für Kritik
Erst in der Vorwoche gab es Aufregung, als bekannt wurde, dass die ehemalige Grünen-Chefin Eva Glawischnig zu Novomatic wechselt. Die nunmehrige „Nachhaltigkeitsmanagerin“ des Konzerns hatte diesen als Politikerin noch kritisch betrachtet.

Die Stadt Wien hat vor zwei Jahren die Regelungen für Wettanbieter verschärft. Beispielsweise sind dadurch die umstrittenen Live-Wetten, die manche als Glücksspielersatz sehen, verboten.

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