Wie geht es weiter?

Jetzt deutet viel auf Schwarz-Grün hin

Tirol
07.03.2018 10:11

Nachdem die Roten im Rennen um die künftige Landesregierung keine Rolle mehr spielen, sind die Chancen für ein Kabinett Schwarz-Grün II massiv gestiegen. Wie es nun weitergeht? „Tiroler Krone“-Politikredakteur Markus Gassler hat sich Gedanken darüber gemacht!

Der ÖVP kann es egal sein, zumal die Grünen sicher billiger hergehen als die Roten. Warum? Das hängt vor allem mit der bundespolitischen Großwetterlage der Grünen zusammen. Die Grünen müssen um jedes Pöstchen und jeden Cent froh sein, der nach dem Rauswurf aus dem Nationalrat auf die Habenseite der Partei wandert. Und seit Sonntag ist bekanntlich ja auch Kärnten futsch.

Zweistellig - für die Grünen ein Erfolg!
So weit, so schlecht aus Sicht der Grünen. Die 10,67 Prozent vom 25. Februar können bzw. müssen in Anbetracht der Situation aber als Erfolg gewertet werden. Wie viel wert das Ergebnis tatsächlich ist, wird man spätestens am 1. April wissen. Kein (April-)Scherz! Bis dahin muss die neue Regierung nämlich stehen.

Gute Zusammenarbeit von ÖVP und Grüne
Für die Grünen spricht die sachliche und faire Zusammenarbeit der vergangenen fünf Jahre. Zusammen haben Schwarz-Grün einiges weitergebracht. Die Frage ist nun, wie weit sich die Grünen mit ihren Forderungen aus dem Fenster lehnen. Wie berichtet, wollen Ingrid Felipe und Co. fast 500 Punkte abgeklärt haben. Damit stellen sie die ÖVP auf eine harte Geduldsprobe. Vor allem in wirtschaftlichen Fragen wird es sich spießen. Stichwort Ausbau der Wasserkraft sowie Skigebiets- und Golfplatz-Erweiterungen. Lustig (oder brutal?) wird es, wenn erstmals Wirtschaftsbund-Obmann Franz Hörl und Klubobmann Gebi Mair aufeinandertreffen. Wobei man in Wirtschaftskreisen sicher ist: Je länger die Verhandlungen mit den Grünen dauern, desto billiger machen sie es am Ende.

Nur ein Ressort für die Grünen?
Was am Ende des Tages bedeuten könnte, dass die Schwarzen den Grünen nur mehr einen Sitz in der Regierung anbieten. Ob sie damit leben können, wird man sehen. Doch mit knapp 11 Prozent muss man sich halt nach der Decke strecken. So könnte etwa das Verkehrsressort, das bisher in grüner Hand war, zu den Schwarzen wandern. Das Ressort ist in den letzten Monaten ja zum persönlichen Steckenpferd von LH Günther Platter geworden.

Verkehrsressort könnte wandern
Was noch dafür spricht: Die grüne Bilanz in Sachen Transitverkehr. Der ohnedies schon hohe Schwerverkehrsanteil steigt von Jahr zu Jahr, von Tag zu Tag an. In den ersten zwei Monaten des Jahres sind bereits 400.000 Lkw über den Brenner gerollt. Das sind um 1000 Lastwagen pro Tag mehr als noch im Vorjahr. Auch wenn man das nicht zwingend den Grünen in die Schuhe schieben kann, ist die Optik schon eine schräge. Und wären die Grünen in Opposition, würden sie nicht müde werden, auf den zuständigen Verkehrs-Landesrat einzuschlagen

Landesrat Gebi Mair
Bekommen die Grünen doch wieder einen zweiten Landesrat, dann dürfte dieses Mal wohl Gebi Mair zum Zug kommen. Wobei die dann frei werdende Stelle als Klubobmann ein großes Loch auftun würde, das nur schwer zu füllen ist. Alle, die bereits einmal mit Mair verhandelt haben, wissen, wie verdammt hart er sein kann.

Vielleicht überrascht Günther Platter am Ende alle
Aber vielleicht überrascht Günther Platter am Ende des Tages alle und bildet mit den Neos eine Koalition – Schwarz-Pink hätte inhaltlich sicher am meisten Schnittpunkte. Doch da Platter ja einen Tag vor der Wahl sagte, dass es mit ihm keine Experimente gibt, dürften die Pinken wohl eher nicht zum Zug kommen. Ein Schicksal, das sie mit der FPÖ teilen. Wobei sich die Blauen selbst immer noch Chancen auf eine Regierungsbeteiligung ausrechnen.

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