In München erwischt

Linzer am Flughafen von Computer „verhaftet“

Oberösterreich
06.03.2018 08:12

Am Flughafen in München ertappte das automatische Grenzkontrollsystem EasyPASS einen Linzer Führerscheinsünder. Als der 45-Jährige seinen Pass einscannte, wurde er von dem „Computer verhaftet“.

In Deutschland braucht es scheinbar keine Polizei mehr, um Festnahmen durchzuführen. Wie die deutsche Bundespolizei berichtet, ist am Flughafen München ein gesuchter Straftäter bei der Ausreisekontrolle vom automatischen Grenzkontrollsystem EasyPASS festgesetzt worden. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 45-jährigen Linzer Führerscheinsünder.

Strafe nur zum Teil bezahlt
Die Polizisten waren bei der ganzen Operation nur noch als Eskorte und Chauffeure tätig: Sie begleiteten den Linzer zunächst zur Polizeistation, dann fuhren sie ihn ins Gefängnis. Der Mann war im Jahr 2016 von bayrischen Schleierfahndern im deutsch-österreichischen Grenzgebiet beim Fahren ohne Führerschein erwischt worden. Er bekam eine Strafe, die er aber nur zum Teil bezahlte. Wegen des Rests von 1200 Euro oder 30 Tagen Ersatzhaft schrieb ihn die Staatsanwaltschaft in Traunstein zur Fahndung mit Haftbefehl aus.

In Justizanstalt gebracht
Der Oberösterreicher durfte von dem deutschen Haftbefehl wohl nichts gewusst haben. Am Montag versuchte er über das automatische Grenzkontrollsystem die Ausreisekontrolle für einen Flug nach Shanghai zu absolvieren. Die Anlage schlug Alarm, die Türen wurden automatisch blockiert. Weil der Festgenommene den geforderten Betrag nicht zahlen konnte, wurde er in die Münchner Justizvollzugsanstalt gebracht.

Was ist EasyPASS?
Beim Grenzkontrollsystem EasyPASS können Fluggäste ihre Grenzkontrolle am Flughafen vereinfachen und ganz bequem selbst erledigen. Der Reisepass wird eingescannt, man wirf einen kurzen Blick in die Kamera und schon hat man die Grenzkontrolle passiert. Oder auch nicht, wie im Falle des erwischten Linzers.

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