„Hair & Style“ Tirol

Kopfsache: Die Karriere mit der Schere

Tirol
05.03.2018 10:32

Am Sonntag fand im Kurhaus in Hall der Friseuren-Wettbewerb „Hair & Style“ statt. Engagierte Lehrlinge flochten, lockten und frisierten, was das Zeug hielt. Die „Krone“ war vor Ort und hat sich ein Bild über einen Beruf gemacht, der vielseitiger nicht sein könnte.

“Der Kontakt zu den Menschen, die Möglichkeit sich kreativ austoben zu können, die Liebe zur Ästhetik“ – hört man sich unter den Friseurinnen um, warum sie ihren Beruf gewählt haben, kommen die unterschiedlichsten Antworten. Und doch haben sie alle eine Sache gemeinsam: Das passionierte Blitzen in den Augen während sie über ihre Arbeit sprechen.

Lehrlings-Rückgang
Gleichzeitig allerdings ist ein besorgniserregender Trend spürbar: Ein Rückgang der Lehrlingszahlen. Jene, die den Beruf ausgewählt haben, können diese Entwicklung nicht verstehen – und wollen nun gemeinsam dagegen vorgehen.„Karriere mit Schere“, lautet deshalb eine Offensive, die die Besonderheiten des Berufs vor den Vorhang holen soll.

Gegen die Entwicklung anbloggen
Neun Friseur-Lehrlinge bloggen über die kommenden neun Monate über ihren Alltag als Friseur. Den Start im März machte Lisa Mayerhofer für Tirol. Die 22-jährige Salzburgerin, die in Wörgl im Friseursalon Zoczek ihre Lehre absolviert, war somit gestern nicht nur gespannte Zuschauerin beim „Hair & Style“, sondern auch Botschafterin für ihren Beruf.

Viel besser als man denkt
„Friseurin zu sein ist mit so vielen Klischees besetzt und wird häufig total unterschätzt, dabei ist der Beruf vielschichtig, großartig und herausfordernd“, erklärt die Wahl-Tirolerin ihren Einsatz. Aber warum wollen dann immer weniger Jugendliche Friseur werden?

Clemens Happ, Innungsmeister der Friseure in Tirol, glaubt an zwei Gründe für den Rückgang: „Erstens denke ich, dass die Geburtenrate eine Rolle spielt – während 2007 noch 9000 Jugendliche zwischen Schule und Lehre entschieden haben, waren es 2017 nur noch 6000. Zweitens sind in der Vergangenheit auch Fehler in Richtung fehlender Wertschätzung und Zukunftsperspektiven passiert.“ Das habe sich aber verändert, so Happ. Die Unternehmen hinterfragen sich nun stärker, die Lehrlingsgehälter wurden erhöht.

Glück wichtiger als Geld
Auf den Verdienst angesprochen erklärt Lisa Mayerhofer: „Natürlich muss man sich bewusst machen, dass man erst einmal weniger verdient, wenn man mit 22 Jahren noch einmal eine Lehre beginnt. Aber was sind schon drei Jahre im Vergleich zu einem ganzen Leben mit meinem Traumberuf.“ Zum Gehalt kommt oft noch Trinkgeld und Provision für verkaufte Produkte dazu. Man könne gut davon leben, so die Friseure.

Dass der Beruf wirklich vielseitig ist, zeigte auch der Wettbewerb. Die Lehrlinge interpretierten die Aufgaben individuell und verbanden Kreativität, Technik und Ästhetik. Geübt wurde zum Teil monatelang. Gewonnen haben im 1. Lehrjahr Andjela Jevtic (Betrieb „looksus“), aus dem 2. Lehrjahr Theresa Speckner (Betrieb „looksus“) und aus dem 3. Lehrjahr Lena Huber (Betrieb „Hair’n Style“). Den Bewerb „Lock mit Locken“, an dem alle Lehrjahre teilnahmen, entschied Sarah Berger (Betrieb „Greta Kahn“) für sich.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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