1.000 Fans trauerten

Bewegender Abschied von Stephen Gately

Adabei
17.10.2009 15:11
Abschied von einem Pop-Idol: Bei einer tränenreichen Trauerfeier für Boyzone-Sänger Stephen Gately haben Familie und Freunde dem 33-Jährigen die letzte Ehre erwiesen.

Rund 3.500 Fans versammelten sich am Samstag um die St.-Laurence-O'Toole-Kirche in Dublin und verfolgten den Gottesdienst über Lautsprecher. Sie hörten, wie die übrigen Boyzone-Popstars rund um Ronan Keating für ihren überraschend gestorbenen Bandkollegen zwei Lieder vortrugen und Gately mit stockenden Stimmen würdigten. "Ich werde dich vermissen, mein Bruder. Wir wissen, dass Stephen nun den perfekten Frieden gefunden hat", schluchzte Keating.

In dem Gotteshaus hatten sich neben der Familie und Gatelys Partner Andrew Cowles auch zahlreiche Prominente wie der ehemalige irische Ministerpräsident Bertie Ahern versammelt. Gately war am vergangenen Samstag nach einer durchfeierten Nacht auf Mallorca gestorben.

Fans mit weißen Rosen
Rund um die Kirche stimmten viele Fans in die Gebete ein. Viele hatten weiße Rosen in der Hand, weinten, spendeten sich Trost. Am Zaun der Kirche waren Kränze, Blumen und Stofftiere mit Zetteln angebracht, auf denen Fans einen letzten Gruß für ihr Idol aufgeschrieben hatten. Das Schluchzen wurde stärker, als die übrigen Boyzone-Mitglieder Gately in der Kirche würdigten. "Die Welt hat einen ihrer leuchtendsten Sterne verloren, wir haben unseren Bruder verloren. Für immer jung und niemals vergessen. Ein Mann, ein Freund, ein Bruder, ein Sohn, ein Ehemann und ein Held."

Als die Bandmitglieder nach der Trauerfeier den hellbraunen Holzsarg aus der Kirche trugen, brandete Applaus auf. Blumen wurden geworfen. Die Bandmitglieder umarmten sich, als sie ein letztes Mal einen Blick auf den Sarg warfen, bevor sich die Tür des Leichenwagens schloss. Anschließend machte sich das Fahrzeug in Schrittgeschwindigkeit auf den Weg zu einem Krematorium, wo die Leiche Gatelys verbrannt wurde.

Bandmitglieder hielten Totenwache
Bereits am Vorabend hatten Familie, Bandmitglieder und engste Freunde für den 33-Jährigen gebetet und fast die ganze Nacht Totenwache gehalten. Der Sarg Gatelys war am Freitag von Mallorca nach Dublin übergeführt und in der Kirche aufgebahrt worden. In der Nacht waren hunderte Fans mit Kerzen zur Kirche gekommen. Nachbarn versorgten die Trauernden mit heißen Getränken. Unter den Fans befand sich auch Jackie Harrington aus der südenglischen Küstenstadt Portsmouth. "Wir sind hier, um uns zu verabschieden, und um die Jungs zu unterstützen, damit sie wissen, dass wir für sie da sind", sagte die 24-Jährige.

Unklar ist weiter, was den Tod des Sängers verursacht hat. Gately hatte nach dem Ergebnis der Obduktion ein Lungen-Ödem. Warum sich Flüssigkeit im Lungengewebe des 33-Jährigen gesammelt hatte, teilten die Behörden nicht mit. Es hatte Spekulationen gegeben, der Sänger könnte nach einem Zechgelage an seinem eigenen Erbrochenem erstickt sein.

Erfolgreich in den 90er-Jahren
Gately war neben Ronan Keating Leadsänger der Band Boyzone, die mit Liedern wie "No Matter What" und "Words" in den 90er-Jahren erfolgreich war. Nach einer fast siebenjährigen Trennung kam die Band 2007 wieder zusammen. Sie veröffentlichte zwei neue Lieder und ging auf eine erfolglose Europa-Tournee in Stadien, die trotz teils kostenloser Tickets nicht gefüllt waren. Die Band verkaufte mehr als zehn Millionen Platten. Gately war 1993 zu der irischen Gruppe gestoßen, für die per Zeitungsanzeige Sänger gesucht worden waren.

Während der Trennung war Gately als Solokünstler unterwegs, hatte damit aber weniger Erfolg. Er sorgte 1999 mit seinem Outing als Homosexueller als erster Sänger einer Boygroup für Schlagzeilen. Gately bekannte später, das Outing habe ihn befreit und zu einem "anderen Menschen" gemacht. Anders als oft behauptet hätten nicht seine Manager ihn dazu gedrängt, sich als Heterosexueller zu verkaufen, sondern er sich selbst. Er habe Angst gehabt, weibliche Fans zu verlieren. Als er mit 17 zu Boyzone kam, habe er das als Riesenchance begriffen. Da habe er sich nicht die Karriere versauen wollen mit einem "Ach übrigens, was Sie noch wissen sollten...". 2006 hatte er Andrew Cowles geheiratet.

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(Bild: kmm)



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