In Wattenberg

Volksbefragung nötig, weil Bau Politik entzweit

Tirol
04.03.2018 19:17

Am 2. April werden die Bürger von Wattenberg zu einem Bauprojekt befragt, das in der kleinen Gemeinde für großen Unfrieden sorgt. Vor einem Jahr galt das Vorhaben rund um den Schulumbau als beschlossene Sache. Doch mittlerweile hat es das Dorf entzweit. Die Volksbefragung könnte die Gräben noch vertiefen.

Bürgermeister Franz Schmadl (Bürgerliste Wattenberg) versteht die Welt nicht mehr: „Jahrelang wurde geplant. Das jetzige Projekt ist Ergebnis eines langen Prozesses. Der Gemeinderat hat es Anfang 2017 abgesegnet, das Land Förderungen gewährt. 220.000 € haben die Vorarbeiten gekostet. Und jetzt sollen wir wieder bei Null beginnen?“

Platz für alle Vereine
Worum geht es? Die Schule in Wattenberg soll um- und ausgebaut werden, eine Kinderkrippe und ein Veranstaltungssaal Platz finden, ebenso die örtlichen Vereine. Teil des Projekts ist auch der Umbau des Feuerwehrhauses, wo derzeit die Musikkapelle ihr Probelokal hat. Gesamtkosten: 3,2 Millionen Euro.

“Zu viele Mängel“
Ein Mega-Projekt für ein Dorf wie Wattenberg mit rund 740 Einwohnern. 623 von ihnen sind am 2. April aufgerufen, ihre Meinung zum Bauprojekt abzugeben. Initiiert hat die Volksbefragung die Gemeinderatsfraktion „Unser Wattenberg“ mit Listenführer Johann Geißler. Für ihn hat das jetzige Projekt zu viele Mängel: „Wir brauchen keinen riesigen Saal, weil Gasthöfe für Feste und Versammlungen Platz haben. Die zu erhalten, sollte auch das Ziel einer Gemeinde sein. Außerdem will die Musikkapelle im alten Probelokal bleiben, weil sie dort flexibler ist und sich nicht immer mit den anderen Vereinen wegen der Proben absprechen muss.“ Zu hinterfragen sei auch, so Geißler, ob eine so kleine Gemeinde eine eigene Kinderkrippe brauche: „Warum nicht gemeinsam mit Wattens die Betreuung organisieren?“

Die Musikkapelle – in der auch Geißler mitspielt – gilt als größter Feind des Projekts. Das will Obmann Siegfried Steinlechner (ebenfalls „Unser Wattenberg“) so nicht stehen lassen: „Wir versperren uns Neuem nicht. Aber für uns überwiegen die Nachteile und wir wurden zuletzt nicht mehr eingebunden.“

Die Fronten sind verhärtet, der Ausgang der Volksbefragung ist ungewiss. Bindend ist das Ergebnis für die Politik nicht. BM Schmadl dazu: „Das Projekt ist ausgereift und die Entscheidungen des Gemeinderates sind für mich verbindlich.“

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