Comeback im ÖFB-Team

Viktoria Schnaderbeck: Das Ende der Leidenszeit

Sport
28.02.2018 06:47

Viktoria Schnaderbeck ist zurück. Die ÖFB-Teamkapitänin, die vor wenigen Wochen als "Fußballerin des Jahres" ausgezeichnet wurde (siehe Video oben), gab nach einer sechsmonatigen Verletzungspause ihr Comeback in der deutschen Bundesliga beim FC Bayern und steht ab Mittwoch im Zypern Cup auch wieder dem ÖFB-Team zur Verfügung.

Endlich wieder schmerzfrei! Nach der überstandenen Patellarsehnenentzündung steht Viktoria Schnaderbeck vor ihrem Comeback für Rot-Weiß-Rot. Vor eineinhalb Wochen konnte die Steirerin erstmals seit dem EM-Halbfinale gegen Dänemark im vergangenen August beim 2:1-Sieg der Bayern gegen Essen wieder durchspielen. "Ich fühle mich gut. Mein erster Einsatz verlief ohne Probleme, ich konnte auch die ganze Vorbereitung mitmachen und bin froh, dass wir gut ins Frühjahr gestartet sind", erklärt die Abwehrspielerin im Gespräch mit krone.at.

Die Verletzung war hartnäckig und der Weg zurück nicht einfach. "Am Anfang war es nicht abzusehen, wie lange es dauert. Wir haben uns immer wieder neue Ziele gesetzt, die sich immer weiter nach hinten verschoben haben. Es war schon frustrierend und nicht immer leicht, aber ich habe gewusst, ich muss geduldig bleiben und weiterarbeiten."

„Habe gelernt, Situationen so anzunehmen, wie sie sind“
Für Schnaderbeck war es nicht die erste längere Pause. In ihrer Karriere hatte die 27-Jährige bereits mit fünf schweren Verletzungen im rechten Knie zu kämpfen, darunter zwei Kreuzbandrisse. "Ich habe gelernt, die Situationen so anzunehmen, wie sie sind. Freunde und Familie haben mich sehr unterstützt."

Und weil die Motivation bei ihr nie verloren geht, hat sie in dieser Zeit gleich ein anderes Ziel verfolgt und ihre Bachelorarbeit im Bereich Sportmanagement fertig geschrieben. Darin hat sie ein Konzept für die Erleichterung des Karriereendes im Fußball entwickelt.

In der deutschen Bundesliga fielen die Frauen des FC Bayern nach der 0:2-Pleite gegen Freiburg auf Rang drei zurück. Der Meistertitel ist aber noch nicht abgeschrieben, wie Schnaderbeck betont: "Das wird kein Selbstläufer. Uns fehlen sechs Punkte auf Wolfsburg. Wichtig ist auch, dass wir uns am Ende für die Champions League qualifizieren."

Von den "Krone"-Lesern wurde die ÖFB-Teamkapitänin im Jänner zur "Fußballerin des Jahres" gewählt. Ein Mädchen aus ihrem Heimatort Kirchberg hat sogar über 1000 Stimmzettel gesammelt. "Der Pokal ist bei mir daheim in der Steiermark und wird in meinem Zimmer einen speziellen Platz bekommen. Die Auszeichnung bedeutet mir viel, weil es eine Fan-Wahl war. Das zeigt, wie viele hinter einem stehen."

Soziales Engagement
Zusätzlich hat sich Schnaderbeck während ihrer Verletzungspause auch sozial engagiert. Für den Verein "Jambo Bukoba" war die Verteidigerin zum Jahreswechsel in Tansania unterwegs. Das Ziel der Organisation ist es, durch Sport Kinder stark zu machen, ihre Lebensperspektiven zu verbessern. "Es war eine sehr emotionale und intensive Reise. Ich habe dort Mädchenmannschaften trainiert. Die Freude und die Geschichten der Kinder haben mich sehr berührt. Wir haben verschiedene Schulen besucht, die mit Problemen kämpfen, etwa eine Schule die von einer Bombenexplosion betroffen war."

Für das ÖFB-Team startet nun eine wichtige Aufbauphase im Hinblick auf die WM-Qualifikation. Beim Zypern Cup trifft das Team von Dominik Thalhammer auf Spanien (Mittwoch, 17 Uhr), Tschechien (Freitag, 12 Uhr) und Belgien (Montag, 17 Uhr). Schnaderbeck wurde erst vergangene Woche nachnominiert. "Es wird sicher ein Lehrgang werden, wo wir viel probieren können. 2016 haben wir den Zypern Cup gewonnen und uns für die EM qualifiziert. Das war schon so ein Punkt, wo wir als Mannschaft extrem zusammengewachsen sind. Es wäre schön, wenn wir wieder so ein Gefühl aufbauen können."

Das Spiel gegen Spanien wird zum wichtigen Testlauf. In der WM-Qualifikation folgt am 10. April das Wiedersehen daheim mit dem Tabellenführer. Fünf Tage zuvor müssen die ÖFB-Frauen gegen Serbien bestehen. "Das sind sicher zwei richtungsweisende Spiele. Die Niederlage auswärts in Spanien hat sehr weh getan", verdeutlicht Schnaderbeck. Dennoch bleibt die Endrunde 2019 in Frankreich das klare Ziel: "Es geht ja immer noch um den realistischen zweiten Platz mit dem wir uns für das Play-off qualifizieren können."

Olympia-Fan
Während für die ÖFB-Frauen ein wichtiges Frühjahr bevorsteht, geht die Saison für Österreichs Wintersportler nach den Olympischen Spielen bald zu Ende. Die Bewerbe in Pyeongchang hat die "Fußballerin des Jahres" auch ein bisschen mitverfolgt. "Vor allem die Leistung von Ester Ledecka hat mich sehr beeindruckt. Die Überraschung im Super G war riesig. Das sind die schönen Momente im Sport. Aber für mich hat jeder, der bei Olympia teilnimmt, schon ein Stück weit gewonnen."

Hier im Video sehen Sie Viktoria Schnaderbeck im Wordrap vor der EURO 2017:

Stefanie Riegler
Stefanie Riegler
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(Bild: KMM)



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