Außenseiter?

So hilfst du deinem Kind, akzeptiert zu werden

Leben
16.10.2009 12:03
Dein Kind will nie Freunde zu sich nach Hause einladen. Immer wieder wird es krank, will nicht zur Schule gehen. Stattdessen vergräbt es sich in seinen Büchern oder beschäftigt sich nur mit seinem Computer. Wenn du diese Anzeichen an deinem Kind bemerkst, dann kann es sein, dass es in der Schule als Außenseiter behandelt wird. Wie du ihm in dieser Situation helfen kannst, erfährst du hier.

Wie wird man zum Außenseiter?
Dein Kind ist dann ein Außenseiter, wenn es aus irgendeinem Grund nicht in eine Gruppe passt: Der Kleidungsstil, die Art zu sprechen, die Musik, welche die anderen hören, das Aussehen – es gibt viele Punkte, an denen es scheitern kann, dass dein Kind in eine Gruppe aufgenommen wird. Die Auswirkung auf das persönliche Wohlbefinden ist jedoch dramatisch. Dein Kind fühlt sich alleine, wird gehänselt, wird zum Spielball von anderen, Opfer von dummen Sprüchen, Beleidigungen, manchmal sogar körperlicher Gewalt. All das kann sich dramatisch auf sein Selbstwertgefühl und auch seine spätere Beziehungsfähigkeit, seine sozialen Kontakte auswirken.

Meist nimmt eine Außenseiterrolle ihren Anfang in der Schule. Ein Kind sticht durch eine Besonderheit aus der Gruppe heraus – und wird von den anderen quasi dafür bestraft. Dein Kind leidet unter dieser Position, nicht selten auch gesundheitlich. Essstörungen, häufige Erkältungen, Depressionen können die Folge sein. Bemerkst du an deinem Kind, dass es häufig bedrückt ist, weint, sich weigert zu essen, plötzlich nicht mehr gerne in die Schule geht, die Leistungen auf einmal nachlassen, dann solltest du aufmerksam werden. Der erste Schritt sollte das Gespräch mit deinem Kind sein. Leugnet es, dass es ein Problem gibt, dann führt dich der nächste Weg zum Klassenlehrer deines Kindes. Dieser hat den ganzen Tag die Möglichkeit, dein Kind im sozialen Gefüge zu beobachten, und kann dir Auskunft darüber geben, ob es offensichtliche Probleme gibt bzw. unterstützend eingreifen.

Was kannst du tun?
Unterstütze dein Kind. Leider muss es in dieser Situation hauptsächlich selbst aktiv werden, da eine Einmischung von Eltern oder anderen Erwachsenen meist nichts bringt, im Gegenteil, die Situation verschlimmert sich dadurch oft noch. Versuche, gemeinsam mit deinem Kind zu erarbeiten, warum es gemobbt wird. Kennst du die Gründe dafür, dann könnt ihr aktiv werden – viele Dinge lassen sich schnell beheben: Der Kleidungsstil kann geändert werden, Schweißgeruch lässt sich mit einem Deo bekämpfen und der Ruf eines Strebers kann durch „coole“ Aktivitäten wettgemacht werden. Versuche herauszufinden, wer die Redelsführer sind, die die Hetze gegen dein Kind betreiben. Und welche Mitschüler sind an sich neutral eingestellt, nur Mitläufer. Dein Kind sollte versuchen, sich eher an diese zu halten und auf diese zuzugehen. Über diesen "Umweg" wird der Zugang zur Gruppe oft erleichtert.

Versuche herauszufinden, welche Themen und Aktivitäten unter den Mitschülern gerade „in“ sind, und unterstütze dein Kind dahingehend, dass es sich auch damit auseinander setzt. So kann dein Kind mitreden und findet in der Gruppe eher Gehör. Dazu gehört leider auch, dass du einen gewissen Kleidungsstil unterstützen solltest – auch wenn du selbst davon nicht unbedingt überzeugt bist. Auch solltest du deinem Kind nicht verbieten, auf Feiern zu gehen, zu denen es eingeladen ist, wenn es dafür keinen greifbaren Grund gibt. Und ermutige es, auch einmal zurückzureden und sich zu wehren. Du solltest dein Kind aufbauen, denn eine gesunde Portion Selbstbewusstsein ist meist der beste Schutz gegen Angriffe von Mitschülern. Hierbei kann es auch helfen, wenn dein Kind auch außerhalb der Schule in Gruppen integriert ist: Pfadfinder, Sportvereine usw. haben meist einen sehr engen Zusammenhalt und stärken das Ego deines Kindes – was sich dann wiederum auf das Wohlbefinden und somit auch auf die Wahrnehmung der Gruppe auswirkt. Funktioniert alles nicht, dann kannst du in weiterer Konsequenz auch einen Schulwechsel andenken, wo dein Kind noch einmal neu durchstarten kann.

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(Bild: kmm)



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