Mit 15.000 Besuchern war das Schladminger Planai-Stadion an jenem 18. März 2017 berstend voll. Helene Fischer hat damals die Special Olympics eröffnet. Doch bevor der Star sang, suchten Polizisten nach einer Bombe. Damit hatte ein Salzburger Detektiv gedroht. Ein richtiges Motiv blieb er beim Prozess im Landesgericht Salzburg aber schuldig.
Er ist geständig und bereut es, führte Verteidiger Franz Essl aus: „Es war ein Blackout wegen der schwierigen Familien-Situation.“ Das Besuchsrecht für die Tochter und die damit verbundene Auseinandersetzung mit der Ex-Frau setzten dem Mann zu – dazu der viele Verkehr und Stress: „Die Gesamtsituation war entscheidend“, so der Angeklagte.
„Ich habe mir nichts dabei gedacht. Hätte ich mir Gedanken gemacht, hätte ich es nicht getan“, so der Angeklagte gegenüber dem Richter
Dass ein Event mit dem „Publikumsmagnet Fischer“ anstand, wusste er, auf Nachfrage von Richter Christoph Rother. Und auch, dass so eine Drohung Panik auslösen kann. Sogar die Stimme hatte er bei dem Telefonat mit der örtlichen Polizeiinspektion verstellt. „Warum, kann ich nicht sagen.“ Dafür entschuldigte sich der Ermittler persönlich bei den Verantwortlichen, bot sich sogar ehrenamtlich als Helfer bei weiteren Sportveranstaltungen an.
Detektiv nahm Vergleichsangebot an – Staatsanwältin legte Beschwerde ein
Das Diversions-Angebot des Richters – 200 Sozialstunden innerhalb von sechs Monaten – nahm er sofort an. Staatsanwältin Lisa Riedl legte aber Beschwerde ein: „Aus generalpräventiven Gründen“. Darüber entscheidet nun das Oberlandesgericht Linz.
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