Für Hochwasserschutz

Land soll über Neinsager-Gemeinden drüberfahren

Tirol
23.02.2018 08:20

Drei Tage vor der Landtagswahl haut die Wörgler Stadtführung in punkto Hochwasserschutz auf die Pauke. Weil der für heuer fix versprochene Dammbau und das 250-Millionen-Euro-Gesamtprojekt in weiter Ferne sind, will man vom Land ein „Drüberfahren“ über die widerspenstigen Gemeinden (Radfeld, Kundl, Angath).

„2018 fahren die Bagger auf“ – an solche Meldungen zum Dammbau in Wörgl erinnerten gestern BM Hedi Wechner und FPÖ-NR Carmen Schimanek bei einem gemeinsamen Pressetermin.

Das technische Projekt für das Unterland sehen die beiden Politikerinnen als exzellent an: 8,5 Milliarden Liter Wasser werden in drei Retentionsräumen mit 18 Kilometer langen Dämmen zurückgehalten. „Es fehlt aber auf der politischen Seite“, spielt Wechner auf den noch immer nicht gegründeten Wasserverband an. Wie berichtet, verweigern Radfeld, Kundl und Angath ihre Zustimmung.

Der für den Hochwasserschutz tätige LA Alois Margreiter (auch BM von Breitenbach) habe die widerspenstigen Dorfchefs als Verhinderer dargestellt und damit „Zwietracht gesät“. Wechner hingegen hat Verständnis, dass jeder Dorfchef das Beste für seinen Ort herausholen will. „Aber irgendwann muss Schluss sein, und dieser Zeitpunkt ist da. Land und Bund müssen den Hochwasserschutz bauen und über die Gemeinden per Verordnung drüberfahren, wenn ewige Diskussionen nichts bringen.“

Dieser Forderung kann Margreiter nichts abgewinnen: „Ich bin jetzt seit vier Jahren in dieser Sache intensiv unterwegs und die Finalisierung des Wasserverbandes ist schon in wenigen Wochen möglich, Zwang bringt da sicher nichts.“ Laut Margreiter habe man 80 Prozent der Änderungswünsche einarbeiten können – etwa Ersatzgründe für Dammflächen zu finden, die Grundbesitzer zur Verfügung stellen.

„Was aber nicht geht“, betont Margreiter, „ist die Verknüpfung des Hochwasserschutzes mit anderen Forderungen.“ Damit meint er Radfeld, wo es sinngemäß heißt: Zustimmung nur, wenn das sektorale Lkw-Fahrverbot (Ärgernis für das Gewerbegebiet) aufgehoben wird. Klar ist auch: Nicht alle Bauern werden ihre Unterschrift leisten. Hier dürfte es per Wasserrecht doch Zwang geben.

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