Fritz Gurgiser:

„Tiroler Lkw-Maut für den Lärmschutz verwenden“

Tirol
19.02.2018 12:30

„Eines Tages wird der Mensch den Lärm ebenso bekämpfen müssen wie Cholera und Pest!“ Das hat Medizin-Nobelpreisträger Robert Koch bereits 1905 gesagt. Heute wissen wir: Lärm ist die Ursache für viele Krankheiten. Davon können vor allem jene ein Lied singen, die entlang der Hauptverkehrsrouten – von Kufstein über den Brenner bis zum Fernpass – leben. Daher fordert das Transitforum nun, dass die Lkw-Maut vom Brenner zur Gänze in den Tiroler Lärmschutz fließen soll. Und das sind 200 Millionen Euro pro Jahr.

Im Vorjahr sind 2,25 Millionen Lkw über den Brenner gerollt. Das hat laut Berechnungen des Transitforums Austria-Tirol 200 Millionen Euro an Mauteinnahmen in den Staatshaushalt gespült. Geld, das Fritz Gurgiser nun für die lärmgeplagten Tiroler beansprucht. „Die Bevölkerung hat ein Recht darauf, dass die Grenzwerte beim Lärm eingehalten werden. Das sind 60 Dezibel bei Tag und 50 Dezibel bei Nacht. Untersuchungen und Messungen zeigen, dass diese Grenzwerte regelmäßig überschritten werden“, sagt Gurgiser (siehe Grafik). Er fordert daher, dass die jährliche Lkw-Maut am Brenner – 200 Millionen Euro – zur Gänze in den Tiroler Lärmschutz fließt. Dazu wurde auch eine Unterschriftenaktion gestartet: www.transitforum.at

Und das sind laut Transitforum die Hauptursachen für die Lärm-Grenzwertüberschreitungen:

  Der bestehende „Drainasphalt“ verliert auf weiten Teilen der Autobahnen durch massive Dauerbelastung vom Schwerverkehr immer schneller seine volle Wirkung.

  Die Nichteinhaltung gesetzlich vorgeschriebener Höchstgeschwindigkeiten – vor allem bei Lkw – führt zu erhöhten Rollgeräuschen.

  Die zum Teil veralteten technischen Lärmschutzeinrichtungen können durch diese Dauerverkehrsbelastungen ihren Zweck bei weitem nicht mehr erfüllen.

  Die Entfernung von Leitschienen samt Bewuchs als Mittelstreifen und der Ersatz durch Betonleitwände führen zu unzumutbaren Lärmbelastungen, da diese Lärm nicht absorbieren, sondern in einer noch nicht dagewesenen Stärke reflektieren und die Umgebung massiv belasten. Die Zeit, in der betroffene Bürgerinnen und Bürger über Jahre bitten und betteln müssen, um zumindest die Lärmpegelgrenzwerte zu erreichen, die in unseren engen Gebirgstälern ohnedies zu hoch sind, muss beendet werden“, fordert Gurgiser.

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