Tödliche Infusion:

Für Spitals-Panne wurden schon 15.000 Euro bezahlt

Oberösterreich
17.02.2018 06:30

Helmuth Sch. (61) ist Anfang Oktober an den Folgen einer tragischen Medikamenten-Verwechslung im LKH Kirchdorf ums Leben gekommen. Für Ehefrau Ingrid (59) brach damals eine Welt zusammen, sie befindet sich seither im Krankenstand. Die Gespag übernimmt die Verantwortung für den Todesfall, hat ihr auch schon freiwillig eine finanzielle Überbrückungshilfe zukommen lassen.

„Ich bin nervlich noch stark angeschlagen, Helmuths plötzlicher Tod hat mir extrem zugesetzt“, sagt Ingrid Sch. im „Krone“-Gespräch. Die Hiobsbotschaft aus dem Spital stellte ihr Leben auf den Kopf. Die 59-jährige Verkäuferin aus Attnang-Puchheim ist seit damals aufgrund ihrer angeschlagenen Psyche nicht mehr in der Lage, ihrem Beruf nachzugehen. „Der Helmuth war mein Lebensmittelpunkt. Ich hab’ ihn kennen gelernt, da war ich 14 Jahre – seit damals waren wir zusammen“, so die Witwe. Auch für Sohn Helmuth jun. sei der Tod des Vaters ein Schlag gewesen. „Wir vermissen ihn alle sehr, es gibt keinen Tag, an dem wir nicht an ihn denken.“

Kalzium-Überdosis
Der ÖBB-Pensionist starb an einer Kalzium-Überdosis, die ihm irrtümlich bei einer Infusion verabreicht worden war. Die Staatsanwaltschaft Steyr ermittelt derzeit gegen sieben Spitalsmitarbeiter wegen „grob fahrlässiger Tötung“. Die Witwe mutmaßt, dass eventuell zu viel Stress in Zusammenhang mit einer dünnen Personaldecke den Irrtum begünstigt haben könnte.

Verantwortungfür Todesfall
Das bestreitet Gespag-Sprecherin Jutta Oberweger massiv: „In Kirchdorf hatten wir 2017 eine Überbesetzung des Pflege-Stellenplans.“ Die Gespag werde aber die Verantwortung für den Todesfall übernehmen. „Derzeit laufen außergerichtliche Vergleichsgespräche mit dem Anwalt von Frau Sch. Als erste Überbrückungshilfe wurden 15.000 Euro überwiesen.“

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