Er nahm sich das Leben

Opfer: Horror-Coach missbrauchte auch Gary Speed!

Sport
15.02.2018 16:03

Der frühere englische Jugend-Fußballtrainer und Talentscout Barry Bennell ist in 43 Fällen des sexuellen Missbrauchs für schuldig befunden worden. Ein Urteil im Prozess des 64-jährigen wird am kommenden Montag erwartet. Im Gericht fiel auch der Name des 2011 tragisch jung verstorbenen walisischen Internationalen Gary Speed. Er nahm sich das Leben, so, wie drei weitere Opfer von Bennell. Zeugen sagten jetzt: Sie hatten ihn damals im Bett vom Trainer gesehen. Und auch mehr...

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich Bennell in den 1980er Jahren an Buben zwischen 8 und 15 Jahren vergangen hat. Das Gericht bezeichnete den ehemaligen Coach von Crewe Alexandra und Manchester City als "zielstrebigen und rücksichtslosen Pädophilen". Die Opfer sagten aus, sie hätten von einer Profikarriere geträumt und deshalb habe Bennell die Macht über sie gehabt. Etwa vor einem Monat is der Name vom ehemaligen Leeds- und Sheffield United-Spieler Gary Speed in Gerichtsaal erwähnt worden. Seitdem kommt sein Name als einer der Opfer immer öfter in den Berichten vor. 

"Al Jazeera" suchte jetzt Zeugen von damals auf, die zwar ohne Namen, aber doch eine Stellungnahme abgaben: "Ich war dort, ich war Zeuge...ein paar mal war Gary im gleichen Bett wie der Coach. Barry hat dann immer einen von uns missbraucht, und wenn er fertig war, dreht er sich zum Nächsten und machte das gleiche mit ihm. Ein anderes Opfer sagte von Al-Jazeera gefragt: "ich glaube schon, dass Garys Selbstmord etwas mit dem Leiden in seiner Teenager-Jahren zu tun hatte." Bisher haben sich vier ehemalige Spieler von Bennell das Leben genommen. Bennell streitet jedoch ab, je Speed missbraucht zu haben. Auch Speeds Familie wies solche Vermutungen zurück. Der Vater von Speed sagte, dass sein Sohn "zu clever" war, um dem Peiniger auf den Leim zu gehen.

Bennell hatte zuvor sieben Fälle von sexueller Belästigung gestanden, berief sich in dieser Woche aber auf Erinnerungslücken wegen seiner Krebserkrankung. Er war im Herbst 2016 in die Schlagzeilen geraten, nachdem der frühere Fußballprofi Andy Woodward in der britischen Tageszeitung "Guardian" schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben hatte. Dutzende weitere Ex-Fußballer brachen daraufhin ihr Schweigen und warfen sowohl Bennell als auch anderen Jugendtrainern vor, sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht zu haben. Einer, der Stimme nicht mehr erheben kann, ist Gary Speed. Er wurde nur 42 Jahre alt.

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(Bild: KMM)



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