Hinweise an Stadt

Krimi um verschwundene Bilder in Linz geht weiter

Oberösterreich
15.02.2018 16:52

Anfang der Woche tauchte eine über Jahrzehnte verschollene Klimt-Grafik auf: „Es war eine große Überraschung für alle“, sagt Kulturdirektor Julius Stieber zur „Krone“. Das wertvolle Original ist jetzt in der Jubiläumsausstellung „1918 Klimt – Moser – Schiele“ im Kunstmuseum Lentos zu sehen. Die Stadt Linz erhofft sich durch mehr Bekanntheit neue Hinweise.

Gestern gingen bei der Stadt sogar zwei Hinweise ein: „Zwei Personen meldeten sich bei uns“, so Stieber. „Sie glauben, Informationen zu den restlichen Schiele-Bildern zu haben. Egal, ob glaubwürdig oder nicht – wir leiten jeden Hinweis sofort an das Landeskriminalamt weiter.“ Die Stadt ermittle nicht selbst, nur das Landeskriminalamt habe dazu den Auftrag. „Wir wollen aber durch die Präsentation die Öffentlichkeit noch mehr auf den Fall aufmerksam machen, um weitere Hinweise anzuregen.“

Verschollene Schiele-Werke
Seit 2006 ist die Stadt Linz in ein juristisches Verfahren verwickelt, in dem Erben eine Zeichnung sowie drei Gemälde von Egon Schiele und Gustav Klimt zurückfordern. Die Bilder sollen angeblich an die Stadt Linz verliehen worden sein. Bis dato waren sie aber unauffindbar, die Stadt Linz bezahlte bereits 8,24 Millionen Euro Schadenersatz. Nun tauchte die Klimt-Zeichnung unverhofft auf.

 

Überraschungseffekt für alle
„Es war für uns alle eine große Überraschung!“, sagt Julius Stieber, Kulturdirektor der Stadt Linz. Er begleitete den Gerichtsprozess in den letzten Jahren fachlich: „Alles was mit dem Fall zusammenhängt, landet bei mir.“ Anders als von den drei Gemälden, gab es von der Zeichnung ein Foto, was zumindest bestätigte, dass es sie gegeben haben muss. Nun aber sieht man erstmals das Original. Es ist in der Jubiläumsschau „1918 Klimt – Moser – Schiele“ im Kunstmuseum Lentos ausgestellt.

 

Bekanntheit bis nach New York
Diese Ausstellung war lange geplant. Dass jetzt die Zeichnung „Zwei Liegende“ ebenfalls gezeigt wird, hat einen wichtigen Hintergrund: „Wir hoffen, aufgrund der Publizität, dass wir weitere Hinweise bekommen“, sagt Stieber. Drei Gemälde sind ja noch verschollen. Dass die Strategie sinnvoll ist, bestätigt das Interesse von internationalen Medien, etwa in New York.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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