Nur in Oberösterreich:

60 Familien erhalten jährlich Diagnose Kinderkrebs

Oberösterreich
15.02.2018 06:00

Heute, 15. Februar, ist internationaler Kinder-Krebs-Tag! Die allermeisten Oberösterreicher bleiben davon im ganzen Leben verschont, aber im MedCampus IV. der Linzer Uniklinik hat man täglich damit zu tun: Rund 60 Familien erhalten in OÖ und dem angrenzenden NÖ pro Jahr die Hiobsbotschaft, werden in Linz behandelt. Die gute Nachricht: Die Überlebens-Chancen sind sehr gut – 80 Prozent.

Wegen starker Schmerzen kam die dreijährige Johanna aus Zwettl ins Spital – beim Ultraschall wurde der Tumor an der Blase erkannt. Jetzt, ein gutes halbes Jahr später, sitzt sie gut gelaunt auf der Kinderonkologie-Abteilung im MedCampus IV., der ehemaligen Kinderklinik Linz. „Wir haben es so gut wie geschafft, Johanna hat die Chemo und Bestrahlungen tapfer gemeistert. In sechs Wochen gibt’s eine Abschlussuntersuchung, aber wir sind guter Dinge“, sagt Papa Jürgen (37). Ehe die Kleine wieder heimfahren durfte, bekam sie von Stations-Pflegeleiterin Gerda Grieshofer und Ulla Pehböck, Obfrau der Kinder-Krebs-Hilfe, den „Gold Ribbon“.

Aufkleber für kleine Kämpfer
Diesen Aufkleber bekommen heute, am Kinder-Krebs-Tag, alle kleinen Kämpfer verliehen! Ein Zeichen für Zusammengehörigkeit und die Tapferkeit!

Hilfe für Familien daheim und im Spital
Die Kinder-Krebs-Hilfe OÖ unterstützt alle betroffenen Familien finanziell und finanziert auch im Spital Pädagogen und Mal- oder Musik-Therapeuten, die über die harte und langweilige Zeit im Spital hinweghelfen.

Meist siegen die Kinder
„Je nach Erkrankung kann die intensive Behandlung von einigen Wochen bis zu über einem Jahr dauern“, sagt Dr. Georg Ebetsberger von der Kinderonkologie im unten stehenden Interview. Dann sind 80 Prozent krebsfrei. Leider gibt es auch Kinder, die den Kampf verlieren

Im MedCampus IV. der Linzer Uniklinik betreut der Kinderonkologe Dr. Georg Ebetsberger Krebs-Patienten bis 18 Jahre. Und weiß, wie sie reagieren.

"Krone": Für Familien muss die Diagnose ein Albtraum sein – aber wie gehen die Kinder damit um?
Georg Ebetsberger: Das hängt sehr vom Alter ab. Für die Kleinen wird die Behandlung rasch zum Alltag. Die Eltern leiden hier psychisch oft viel mehr. Je älter die Kinder werden, desto ähnlicher werden die Sorgen denen der Erwachsenen.

"Krone": Dass sie vielleicht nicht überleben werden.
Ebetsberger: Das beschäftigt auch die Kleinen, aber die gehen anders damit um. Da kannst du schon hören, dass ein Kind sagt „Mama, du musst mich dann halt am Friedhof besuchen“. Durch die psychologische Betreuung schaffen aber die meisten Familien so etwas wie Normalität und Alltag.

"Krone": Und die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung stehen ja gut.
Ebetsberger: Über alle Krebsarten gesehen bei 80 Prozent. Bei Leukämie, der häufigsten Krebsart bei Kindern, bei mehr als 90 Prozent. Aber jeder Fall ist einzeln zu betrachten.

"Krone": Gibt es auch Eltern, die eine schulmedizinische Behandlung ablehnen?
Ebetsberger: Das kommt vor, wenn ein Gespräch nicht hilft, und die Behandlungschancen hoch sind, schalten wir auch das Gericht ein.

Markus Schütz/Kronen Zeitung

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