Rührende Geste

Die Fair-Play-Story des Zweiten hinter Gleirscher

Olympia
13.02.2018 10:37

Es war eine Geste, die einen Fair-Play-Preis verdienen würde. Athleten von Russland und USA gehen normalerweise nicht allzu freundschaftlich miteinander um, aber was Chris Mazdzer (oben im Video), dem olympischen Rodel-Silbermedaillengewinner hinter David Gleirscher widerfuhr, zeugt von ganz anderen sportlichen Beziehungen. 

Der 29-jährige erzählte, dass ein russischer Konkurrent ihm vor den Olympischen Spielen seine eigene Rodel anbot. Der Russe, dessen Namen Mazdzer nicht nennen wollte, glaubte nicht daran, in Pyeongchang dabei sein zu dürfen, und kontaktierte den Amerikaner Ende 2017.  

„Das widerspricht jedem Russland-USA-Stereotyp. Eines morgens rief er mich an“, erzählte Mazdzer der Nachrichtenagentur Reuters, „es war verrückt, er sagte mir, er denke nicht, dass er es zu den Olympischen Spielen schaffen würde, aber er wolle mir seinen Rodel geben, ich soll schauen, was ich damit erreichen kann. Diese Freundschaft und dieses Vertrauen waren wirklich rührend“, sagte Mazdzer, der hinter David Gleirscher den zweiten Platz im Wettbewerb der Einsitzer belegte. Er wurde der erste US-Amerikanischer Mann, der eine olmypische Rodel-Medaille holte. 

"So sind die zwischenmenschlichen Beziehungen in diesem Sport"
Mazdzer lieh sich immer schon gerne Rodeln von Gegnern, aber von der Geste des unbekannten Russen war er völlig überrascht: "Wenn du den schnellsten Schlitten hast, warum würdest du es wem anderen geben? Man steckt ja Millionen in die Entwicklung eines Rodels. Aber so sind eben die zwischenmenschlichen Beziehungen in diesem Sport. Wir kennen uns, seitdem wir 13-Jahre alt sind." Mazdzer benutzte dann doch seinen eigenen Rodel. Der Russische war ihm zu groß.

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