2x2 Tickets gewinnen

Alice Merton: Erfolgreiche Pop-Kosmopolitin

Musik
15.02.2018 07:00

Mit ihrer Single "No Roots" katapultierte sich Alice Merton letztes Jahr von null auf hundert. Mehr als 50 Millionen YouTube-Klicks und zahlreiche Gold- und Platinauszeichnungen sind Zeugnis für das songschreiberische Talent der 24-Jährigen. Bevor sie am 27. Februar im Wiener WUK erstmals als Headlinerin in Österreich zu Gast ist, sprache sie mit uns über ihr bewegtes und vielseitiges Leben, die Vor- und Nachteile von Entwurzelung und Unabhängigkeit und warum man dunkle Texte durchaus mit fröhlichen Rhythmen verknüpfen sollte. Für das WUK-Konzert verlosen wir an dieser Stelle 2x2 Tickets.

(Bild: kmm)

Aus innerer Zerrissenheit entstanden schon oft Songs für die Ewigkeit. Irgendwo zwischen Heimweh und Fernweh lagert auch das Wesen von Alice Merton, die mit ihrer Hit-Single „No Roots“ nicht nur die ihr angeborene Entwurzelung besang, sondern damit im Frühling 2017 auch die Charts eroberte. In Deutschland und Frankreich gab es für die flotte Popnummer Platin, bei uns in Österreich Gold und Platz drei in den Charts. Neben dem eindringlichen Rhythmus liegt der Erfolg wohl auch in der Authentizität der Sängerin verortet. Elfmal zog Merton mit und ohne Familie in ihren gerade mal 24 Jahren um. Nach der Geburt in Frankfurt ging es schnell nach New York, von dort ins kanadische Oakville und schlussendlich über Bournemouth in England wieder zurück nach Deutschland.

Heimat ist überall
„Heimat ist ohnehin dort, wo man sich wohlfühlt. Mich hat lange beschäftigt, dass ich keinen richtigen Ort hatte, an dem ich mich wohlfühlte, aber Heimat ist immer bei den Menschen, die ich liebe. Das kann bei meiner besten Freundin in München sein, bei meinen Eltern in England oder bei meinen Verwandten in Irland und Chicago“, erklärt sie im „Krone“-Interview. Nachdem sie ab 2013 an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim studierte, fand sie in den letzten Jahren so etwas wie eine konstantere Verwurzelung.

Derzeit residiert sie im deutschen Musikmekka Berlin, wo nicht nur ihr Produzent sein Studio hat, sondern von wo aus sie auch ihren unaufhaltbar scheinenden Siegeszug in Angriff nimmt. „Schon als ich studierte, bin ich jedes Wochenende nach Berlin gefahren, um dort zu networken und verschiedene Produzenten kennenzulernen. Ich habe stets darauf geachtet, mit wem ich gut zurechtkomme und wer mir musikalisch weiterhelfen kann. Musik ist etwas sehr Persönliches und ich will mich keinesfalls dafür verbiegen.“

Selbst ist die Frau
Die weiteren Schritte sind klar: „Das Ziel ist natürlich, die Musik global zu machen und so vielen Leuten wie möglich näherzubringen. Ich weiß aber nicht, ob ich deshalb unbedingt in England leben muss, da ich ohnehin sehr oft dorthin fliege. Um in den USA den Durchbruch zu schaffen, muss man sich natürlich Zeit nehmen, aber ich bin total offen dafür und freue mich darauf.“ Wie bei vielen Jungstars in der Popbranche mittlerweile Usus, vertraut auch Merton den Vorteilen der Unabhängigkeit und lieferte sich für das in Arbeit befindliche Debütalbum vorerst keinem Majorlabel aus. Gemeinsam mit ihrem Manager Peter Grauwinkel hat sie Ende 2016 mit Paper Plane Records kurzerhand ihr eigenes Label ins Leben gerufen. Majors werden höchstes für Vertriebsdeals in Betracht gezogen, um die Verbreitung ihrer Musik möglichst flächendeckend zu organisieren.

„Für mich war immer wichtig, dass ich selbst darüber entscheiden kann, wie meine Musik klingt und das Gesamtpaket aussieht. Viele Plattenfirmen, mit denen ich verhandelt habe, hätten mir diese Freiheiten nicht zugebilligt. Ich vertraue meinem Produzenten, mir nahestehenden Menschen und meinem eigenen Geschmack. Wenn das alles so gegeben ist, dann muss kein großes Label mehr intervenieren.“ Der Song „Hit The Ground Running“ nimmt sogar direkt Bezug darauf. „Es geht darin um die ganzen Absagen, die ich bekam. Keiner wollte mich und meine Kunst verstehen und das hat mich so genervt. Im Song geht es darum, das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und auf nichts zu warten.“

In Mertons Liedern steckt durchwegs ein Wellental der Emotionen. Ernste, meist autobiografische Texte hinterlegt sie mit lebensbejahenden Up-Beat-Rhythmen. „Die Songs haben einen ernsten Hintergrund, aber sie sollen mich trotzdem glücklich und nicht traurig machen. Ich liebe es, Dinge wie Beats und Basslinien so zu kombinieren, dass die Leute dazu ganz entspannt tanzen können.“

Globalisierungsveränderungen
Dass gerade „No Roots“ auf derart positives Feedback stieß, liegt an der Allgemeingültigkeit, die der Thematik innewohnt. „Ich schreibe bestimmt nicht absichtlich Musik für eine bestimmte Generation, aber es gibt natürlich Altersgruppen, die sich besonders gut damit identifizieren können. In der heutigen Gesellschaft wird es immer öfter vorkommen, dass man keinen festen Wohnort hat, an dem man aufwächst und sein Leben lang bleibt. Durch die Globalisierung und die Jobsituation werden Reisen und Standortwechsel immer häufiger stattfinden.“

Die größte Inspiration für ihren Sound zieht Merton aus der Musik der Kalifornier The Killers. „Ihnen fühle ich mich stark verbunden. Ich liebe ihre Musik, ihre Texte und all die Melodien – für mich sind sie nahe an der Perfektion. Natürlich hatten sie auch Singles, die mir nicht so gut gefielen, aber sie waren immer ehrlich zu sich selbst.“ Auch die aufstrebende österreichische Poplandschaft hat es der 24-Jährigen angetan, so tanzt sie mitunter gerne zu den Klängen von Bilderbuch. Ihre Wien-Premiere gab Merton übrigens letztes Jahr beim Life Ball, danach begeisterte sie in Wiesen beim Out Of The Woods Festival. Zu ihrer ersten Headliner-Show im Wiener WUK kommt sie übrigens als frischgebackene Gewinnerin eines „European Border Breakers Award“ – man könnte ihr wohl keinen passenderen Preis verleihen.

2x2 Karten gewinnen!
Wir verlosen 2x2 Karten für Alice Merton am 27. Februar im Wiener WUK. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail mit Ihrem Namen, Ihren Daten und dem Kennwort „Merton“ an pop@kronenzeitung.at und schon sind Sie im Rennen um den begehrten Preis. Einsendeschluss ist Mittwoch, 21. Februar, 12 Uhr. Die Gewinner werden von uns verständigt. Tickets gibt es noch unter www.arcadia-live.com.

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