Anti-Terror-Operation

Ägyptische Armee tötet Extremisten auf dem Sinai

Ausland
11.02.2018 09:37

Bei einer groß angelegten Anti-Terror-Operation haben Ägyptens Streitkräfte eigenen Angaben zufolge auf der Halbinsel Sinai 16 Extremisten getötet. Außerdem seien vier Terroristen festgenommen und mehr als 60 Verstecke sowie Waffenlager und Fahrzeuge zerstört worden, erklärte ein Armeesprecher am Sonntag. Computer, Kommunikationsgeräte sowie islamistische Dokumente und Bücher seien sichergestellt worden.

Ägypten hatte die Anti-Terror-Operation am Freitag nach zahlreichen Anschlägen in den vergangenen Monaten begonnen. An dem Einsatz seien Luftwaffe, Marine und Heer, aber auch Einheiten der Polizei und des Grenzschutzes beteiligt gewesen, hieß es. Der Fokus lag auf dem Nord-Sinai, einer Hochburg von Extremisten. Dort ist ein Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat aktiv. Die Operation habe sich laut der Armee aber auch auf Teile des Nil-Deltas und der Westlichen Wüste erstreckt.

Ägyptens autoritäre Führung unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat sich den Kampf gegen den Terror auf die Fahnen geschrieben. Nach dem schweren Anschlag auf eine Moschee auf dem Sinai Ende November, bei dem mehr als 300 Menschen getötet wurden, hatte Sisi das Militär aufgefordert, die Halbinsel binnen drei Monaten mit allen notwendigen Mitteln wieder unter Kontrolle zu bringen.

An dem Anschlag auf die Al-Rawdah-Moschee nahe dem Bardawil-See in der Umgebung der Provinzhauptstadt Al-Arish sollen 25 bis 30 Angreifer beteiligt gewesen sein. Sie hatten mehrere Sprengsätze um die Moschee gelegt und sie gezündet, als die Gläubigen nach dem Freitagsgebet herauskamen. Anschließend hatten sie auf Flüchtende geschossen.

Die Sicherheitslage auf der Halbinsel ist seit Jahren angespannt. Drastisch verschlechtert hat sie sich nach dem Militärputsch 2013 unter Sisis Führung gegen den damaligen Präsidenten Mohammed Mursi von der islamistischen Muslimbruderschaft. Seitdem haben Islamisten immer wieder Anschläge verübt, zuletzt verstärkt ein Ableger der IS-Miliz. Ende März finden Präsidentenwahlen in Ägypten statt. Die Wiederwahl Sisis gilt als sicher, da es keinen ernst zu nehmenden Konkurrenten gibt.

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