„Ein Debakel“

ÖSV-Adler ratlos! Größte Pleite seit 46 Jahren

Sport
11.02.2018 08:17

Man kann es drehen und wenden, wie man will und alle möglichen Gründe suchen: Windlotterie, schlechte Form oder auch langes Warten. Die nackten Zahlen bescheinigen Österreichs Skispringern in ihrem Auftaktbewerb der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang/Alpensia das schlechteste Ergebnis in einem olympischen Normalschanzenbewerb seit nicht weniger als 46 Jahren.

1972 auf dem Bakken Miyanomori von Sapporo gab es nur die Ränge 26, 29 und 36 für Österreich. In dem seit 1924, also bei allen Winterspielen, ausgetragenen Bewerb hat die ÖOC-Auswahl auf der zunächst einzigen (Normal-)Schanze insgesamt 6 x Gold, 7 x Silber und 10 x Bronze geholt. Auf einen Olympiasieg in diesem Bewerb wartet Österreich nun schon seit Ernst Vettoris Erfolg 1992 in Albertville.

Nach dem Satz auf 103 Meter von Stefan Kraft im Finale der ersten Olympia-Entscheidung bei den Adlern stand das nächste Debakel für die Skisprung-Nation Österreich fest. Der Angriff des Doppel-Weltmeisters auf einen Podestplatz ging nämlich daneben, der Überflieger fiel als bester ÖSV-Adler vom fünften auf den 13. Platz zurück.

Die Teamkollegen Michael Hayböck ("Mir ist leider kein so guter Sprung gelungen"), Gregor Schlierenzauer  ("Sehr gut war es bei mir noch nicht") und Manuel Fettner ("Durchgang eins ist  in die Hose gegangen") spielten mit den Rängen 17, 22 und 23 keine Rolle.

"Ich bin echt ratlos, weil es sich gut angefühlt hat. Bitter, dass es mich nicht hinuntergeschraubt hat", seufzte Kraft. Die Pleite des Teams auf der Normalschanze wollte der Salzburger aber nicht schönreden: "Ja. Es ist ein Debakel." Im Nachsatz zeigte er schon wieder Kampfgeist: "Wir haben noch zwei Bewerbe."

Die Bruchlandung gab Nordisch-Chef Ernst Vettori Rätsel auf: "Wir haben eindeutig mehr erwartet, weil jeder im Training was gezeigt hat. Ich verstehe es selber nicht, warum wir nicht in Fahrt kommen."

Cheftrainer Heinz Kuttin versuchte dem Ergebnis positive Seiten abzugewinnen: "Ich sehe es nicht als bittere Niederlage. Stefan hat um eine Medaille mitkämpfen können, dann war er aber zu gierig." In einem waren sich aber alle Österreicher einig. Der Bayer Andreas Wellinger ist trotz eines chaotischen Springens bei starken Böen und eisigen Temperaturen ein verdienter Olympiasieger. "Man hat sicher Glück gebraucht, der Beste hat aber gewonnen", brachte es Kraft auf den Punkt.

Kronen Zeitung/red

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(Bild: KMM)



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