Experte: Keine Panik

Wie es nach dem Börsencrash jetzt weitergeht

Ausland
09.02.2018 14:43

1600 Punkte stürzte die Wall Street diesen Montag ab – der größte Tagesverlust ihrer Geschichte. Am Donnerstag ging es weitere 1000 Punkte hinab. Dieser Schock riss auch alle anderen Börsen mit. Von Panik, geplatzter Blase oder Rückfall in eine Wirtschaftskrise war sofort die Rede. Weit gefehlt, beruhigt Peter Brezinschek, Chefvolkswirt der Raiffeisenbank International.

"Das war eine gesunde und erwartete, wenn auch heftige Korrektur. Wir haben mit sieben Jahren den bisher zweitlängsten Aufschwungzyklus." Alleine im Vorjahr stieg der Dow-Jones-Aktienindex von 20.000 auf bis zu 26.000 Punkte (plus 30 Prozent), Wien legte um 1000 auf bis zu 3700 Punkte zu (plus 37 Prozent).

"Kurse sind heiß gelaufen"
Die Kurse sind also tatsächlich ziemlich "heiß gelaufen", gibt Brezinschek zu. "2017 ist der breitere US-Börseindex S&P um 28 Prozent gestiegen, die Unternehmensgewinne nur um zwölf Prozent, Das steht natürlich nicht in Einklang."

Auslöser des Kurssturzes war allerdings der Anleihemarkt. Wegen der Superkonjunktur dürfte die US-Notenbank die Zinsen heuer viermal auf insgesamt 2,5 Prozent erhöhen, die EZB dann Mitte 2019 ihre Nullzinspolitik beenden, rechnet Brezinschek. Anleihen werden dadurch potenziell lukrativer. "Tatsächlich spielt sich das Schicksal der Aktien auf dem Rentenmarkt ab. Die nächsten eineinhalb, zwei Jahre dürfte die Realverzinsung dort dennoch negativ bleiben."

"Haben überall hohes Wachstum"
Aktien seien somit weiter erste Wahl, langfristig sind die Kurse immer geklettert (siehe Grafiken von Dow-Jones-Index und ATX). "Die Unternehmensgewinne steigen heuer um 15 bis 20 und nächstes Jahr um acht bis zehn Prozent, wir haben von Amerika bis Russland überall hohes Wachstum, das bis 2020 anhalten dürfte", sagt Brezinschek. Größere Kursausschläge als 2017 sind allerdings zu erwarten.

Christian Ebeert/Kronen Zeitung

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