Seit 2002 hat "Oneros" Flüchtlinge in akuten psychischen Belastungssituationen betreut. In der Stadt Salzburg leisteten vier Mitarbeiter, in Bischofshofen und in Zell am See jeweils ein Mitarbeiter 1.000 Therapie-Stunden im Jahr. "Nachdem das Projekt vom Innenministerium und dem Europäischen Flüchtlingsfonds 2009 und 2010 keine Subventionen bekommen wird, beendet die Caritas das Projekt. Wir sind schockiert", sagte "Oneros"-Leiter Michael Schreckeis.
Trägerverein gesucht
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wo therapeutische Angebote durch das Land, die Gebietskrankenkasse oder Trägerorganisationen weiterhin unterstützt werden, "wird nur in Salzburg das Projekt zur Gänze eingestellt", so Schreckeis. Er will die Hoffnung aber nicht aufgeben und einen neuen Trägerverein suchen. Der Psychotherapeut wies auch auf die Folgeproblematik hin, falls Flüchtlinge nicht mehr psychotherapeutisch betreut würden: lange stationäre Aufenthalte wegen Suizidgefahr und mitunter Gewalttaten, denen in der Betreuung präventiv begegnet werden konnte.
Lage auch für Schubhäftlinge schlechter
Verschlechtert hätten sich auch die Bedingungen der Schubhäftlinge im Polizeianhaltezentrum Salzburg. Grund dafür ist die Kündigung der Betreuung durch die Diakonie im Juli 2009, erklärten Ursula Liebing und Günther Marchner, Sprecher der Plattform für Menschenrechte. Das Angebot an Rechtsberatung in der Stadt Salzburg sei "unzureichend". Auf dem Land gebe es überhaupt kein Beratungsangebot.
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