ÖVP-Landesrätin Christine Haberlander hat jenem Manager, der sich über einige Fälle langer Wartezeiten in einer Spitalsambulanz beschwerte, zurückgeschrieben, ohne ihn abzuwimmeln. SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder vermisst jedoch noch immer „zielführende Konsequenzen“ beim Thema Ambulanz-Wartezeiten.
„Ich nehme die Schilderungen sehr ernst und lege auch Wert darauf, dass man aus jedem Fall, der nicht optimal verläuft, versucht, für die Zukunft zu lernen“, lautet einer der Kernsätze in Haberlanders sehr langem Antwortbrief. Dieses „Lernen für die Zukunft“ mahnt auch speziell SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder ein; bisher hat er es vermisst: „Bitte warten – das heißt es leider immer noch bei zielführenden Konsequenzen bei den Wartezeiten in den Ambulanzen. Seit mehr als einem Jahr weise ich regelmäßig auf die eklatanten Verschlechterungen in diesem Bereich hin.“
„Das ist vor allem nichts Neues“
Mit Haberlanders bisherigen Äußerungen zum offenen Brief (wir berichteten) ist der SPÖ-Abgeordnete jedenfalls nicht zufrieden: „Was die Gesundheitsreferentin jetzt ankündigt, sind keine Konsequenzen und ist vor allem nichts Neues. Denn dass im niedergelassenen Bereich mehr passieren müsse, erklärt sie auf jede meiner Anfragen. Dass sensibler kommuniziert und erklärt werden müsse, warum es zu Wartezeiten kommt etc., erhöht höchstens den Druck auf die Beschäftigten, ist aber keine Problemlösung.“
Dringend Gesamtstrategie nötig
Binders Fazit: „Fakt ist, dass dringend eine Gesamtstrategie für ambulante und primäre (hausärztliche, Red.) Versorgung notwendig ist. Die Landespolitik hat hier die Verantwortung und darf das Problem nicht wie eine heiße Kartoffel an den niedergelassenen Bereich und die Sozialversicherungen weitergeben.“
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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