Ansturm auf Info-Tag

Lehre wieder im Aufwind

Tirol
26.01.2018 13:01

Jahrelang kämpfte die Lehre mit einem großen Imageproblem. Nun scheint die Trendumkehr in Sicht: Erstmals gibt es in Tirol wieder mehr Lehrlinge. Dennoch ist nicht alles eitel Wonne!

Rund 7200 Tiroler Mädchen und Buben schließen heuer ihr 9. Schuljahr ab und müssen sich entscheiden: Lehre oder weiterführende Schule? Um den Jugendlichen die Antwort auf diese wichtige Frage zu erleichtern, fand am Donnerstag in der Messe Innsbruck zum dritten Mal der „Tag der Lehre“ statt. 4000 Schüler tummelten sich in den Hallen und hatten Gelegenheit, sich über die Vielfalt an Berufen zu informieren. Die Auswahl ist tatsächlich groß: in Tirol werden 150 Lehrberufe angeboten. Doch mehr als 60 Prozent der Jugendlichen drängen in die klassischen Ausbildungen wie Einzelhandelskaufmann, Elektrotechniker oder Friseurin. „Da bedarf es noch Aufklärung“, betont Sabine Platzer-Werlberger, stellvertretende AMS-Geschäftsführerin in Tirol. Es gibt aber auch Positives zu berichten: „Erstmals fand sich im Vorjahr bei den zehn beliebtesten Lehrberufen der Mädchen eine technische Disziplin.“

Facharbeitermangel
Es tut sich was! Dieser Eindruck täuscht nicht. Viele Jahre war die Karriere mit Lehre unattraktiv. Politik und Wirtschaft huldigten hohe Schulausbildung, die Lehre wurde vernachlässigt. Die Auswirkungen sind dramatisch. Stichwort: Facharbeitermangel. Vor drei Jahren gründeten Land und Interessensvertretungen die Lehrlingsplattform. Über diese wird auch der „Tag der Lehre“ organisiert.

Dass Informationsveranstaltungen wie diese wirken, davon ist Wirtschaftskammer-Vizepräsident Martin Felder überzeugt: „Wir registrieren eine Trendumkehr. Lehre ist wieder gefragt. Rund 3300 Mädchen und Buben haben im Vorjahr eine Lehre begonnen. Erstmals gab es wieder Zuwächse. Mit 0,2 Prozent waren die nicht groß, aber sie lassen hoffen.“

Politik rührt Werbetrommel
Auch die Politik rührt mittlerweile kräftig die Werbetrommel für die Lehre. LH Günther Platter verweist darauf, „dass durch das duale Ausbildungssystem Tirol mit rund 6 Prozent eine deutlich geringere Jugendarbeitslosigkeit hat als etwa das Trentino mit 25 Prozent.“

Einige Branchen wie der Tourismus oder Hochtechnologie-Betriebe tun sich aber immer noch schwer, geeignete Lehrlinge zu finden. Felder: „Wir hoffen, dass wir in Zukunft auch mehr Schulabgänger vom Nutzen einer Lehre überzeugen können.“

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