Auszeit

Menschen nach Wiedereinstieg im Job zufriedener

Leben
27.01.2018 09:00

Wer nach einer längeren Pause, etwa Karenz oder Arbeitslosigkeit, in den Beruf zurückkehrt, ist einer Umfrage zufolge besserer Dinge als zuvor. 42 Prozent von 860 Befragten gaben an, mit der beruflichen Situation jetzt zufriedener zu sein, für 34 Prozent hat sich nichts geändert und jeder Fünfte ist unzufriedener. Das liegt auch daran, dass viele nach der Auszeit Job gewechselt haben. Knapp zwei Drittel der Berufswiedereinsteiger arbeiten an einem neuen Arbeitsplatz. Diese bewerten ihre Situation generell noch besser.

Was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft, gaben 50 Prozent der Elternkarenz-Rückkehrer an, die beiden Bereiche nunmehr gut verbinden zu können. Mehr als jeder Fünfte hat damit aber Probleme. Die größte Angst vor dem Wiedereinstieg hatten die Langzeitarbeitslosen. Insgesamt haben sich aber nur 24 Prozent der Befürchtungen, etwa hoher Stress, Unvereinbarkeit von Beruf und Familie oder unangenehme Kollegen/Chefs, bewahrheitet. 53 Prozent der Befürchtungen sind nicht eingetreten.

Mehr Spaß, weniger Geld
Alles in allem überwiegt das Gute: Bei 34 Prozent der Befragten haben sich durch den Wiedereinstieg positive berufliche Veränderungen ergeben, bei elf Prozent negative und bei 20 Prozent beides. Negative Veränderungen waren in erster Linie finanzielle Einbußen, positive, dass der Job nun mehr Spaß macht.

Karriereerwartungen bescheiden
Bei 28 Prozent der Befragten hat sich darüber hinaus das Privatleben zum Guten verändert (zum Beispiel ein besseres Selbstwertgefühl). Elf Prozent klagten dagegen über negative Folgen, etwa Stress. Die Karriereerwartungen nach der Auszeit sind indes ziemlich bescheiden. Nur 12 Prozent der Frauen und 27 Prozent der Männer schätzen, dass ihre beruflichen Ziele jetzt höher sind als vor der Auszeit. Je älter, desto geringer die Ambitionen.

Laut Allianz kehren jährlich mehr als 100.000 Österreicher nach einer längeren Pause wieder in die Arbeitswelt zurück. 76.000 Frauen und 6000 Männer in Elternkarenz zählen die Studienautoren, weiters 16.600 Personen in Bildungskarenz (davon knapp 55 Prozent Frauen) und 126.000 Langzeitarbeitslose (davon 77.000 Männer und 49.000 Frauen).

Frauen haben starke Einkommensverluste
Die Arbeiterkammer (AK) wies indes auf starke Einkommenseinbußen bei Frauen hin. Die Hälfte der Frauen mit Geburten im Jahr 2010 hatte vor der Geburt ein Bruttoeinkommen von mindestens 2000 Euro, im fünften Jahr danach kamen nur mehr 31 Prozent auf diese Summe. Ergebnisse aus den Jahren 2006 bis 2009 mit längeren Nachbeobachtungszeiträumen von bis zu acht Jahren zeigten, dass auch in den Folgejahren die Einkommen der Frauen nur sehr langsam steigen. Die AK-Erhebung ergab auch, dass der Ausbau der Kinderbetreuung dazu beigetragen hat, dass Frauen deutlich kürzer zu Hause bleiben. Zudem beteiligen sich die Väter mehr an der Kinderbetreuung.

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(Bild: kmm)



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